Nicht mit Hemd und Krawatte, sondern in einem «Lion King»-T-Shirt stand Nati-Coach Nils Nielsen im entscheidenden Playoff-Spiel an der Seitenlinie – Symbol für die Kämpferinnen-Qualitäten seiner Schützlinge. Und so lobte der Däne, der Ende Jahr als Auswahlchef aufhört, vor allem Einsatz und Kampfgeist seiner Spielerinnen.
Nils Nielsen (Trainer): «Ich bin sehr stolz darauf, dass dieses Team immer wieder zurückkommt, egal was geschieht. Sie geben alles für die Schweiz. Wir lagen in der EM-Barrage gegen Tschechien zurück, wir lagen heute zurück. Auch wenn du Fehler machst: Es geht darum, wie du reagierst. Wir haben heute fokussiert gespielt und an den Sieg gegen ein Wales geglaubt, das sich mit allen Mitteln verteidigte.»
Wie sehr sich Nielsen dem Team verbunden fühlt, zeigt seine Aussage, wonach er erwäge, mit seiner Familie zu den Schweizer Spielen an der Endrunde nach Australien bzw. Neuseeland zu reisen: «Meine Frau hat den Spielerinnen sogar gesagt, sie fühle sich als Teil des Teams», so Nielsen.
Lia Wälti (Captain): «Die Fans haben uns heute super unterstützt. Endlich konnten wir uns vor eigenem Publikum qualifizieren. Die Emotionen beim Siegtor kann man gar nicht beschreiben. Zunächst habe ich gar nicht geglaubt, dass es zählt, weil heute ja alles aberkannt wurde. Ein bisschen habe ich schon ans Penaltyschiessen gedacht. Die Quali freut mich vor allem auch für die jungen Spielerinnen, die 2015 noch nicht dabei waren. Ausserdem ist sie unheimlich wichtig für den Schweizer Frauenfussball.»
Fabienne Humm (Siegtorschützin) : «Eigentlich wollten wir den Sieg in 90 Minuten. Nach den zwei aberkannten Treffen ist es umso schöner, dass mir das Tor gelungen ist. In diesem Stadion schiesse ich am liebsten Tore. Ich hatte gehofft, er (Nielsen, Anm. d. Red.) bringe mich etwas früher. Ich hatte die ganze Woche schon gespürt, dass dieses Tor kommt. Mein 75. Länderspiel, das entscheidende Tor – was willst du mehr? Jetzt feiern wir hoffentlich ein bisschen, auch wenn ich morgen arbeiten muss.»
Ramona Bachmann (Schützin zum 1:1) : «Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen, haben es aber – leider – mega-spannend gemacht. Die Aberkennung meines Tores durch den VAR ergab ein rechtes Gefühlschaos. Aber das macht den Fussball auch aus. Jetzt sind wir einfach glücklich, dass wir es geschafft haben. Wir werden ein bisschen feiern, aber nicht zu lange und für mich ohne Alkohol.»