Am Sonntag gab es aus dem Frauen-Natilager schlechte Nachrichten: Führungsspielerin Ramona Bachmann wird wegen einer Fussverletzung im schwierigen Spanien-Spiel (Dienstag, 20:40 Uhr live auf SRF zwei) nicht mittun können. «Für sie ist das extrem frustrierend», sagte Trainerin Inka Grings am Abend aus Cordoba gegenüber SRF.
Die 32-Jährige habe unbedingt spielen wollen, doch die Absage sei letztlich die vernünftigste Entscheidung gewesen. Grings gab zu, dass damit eine wichtige Spielerin für die Auswärtspartie fehlen wird, aber sie konnte diese Absenz auch rasch abhaken: «Es ist eine Chance für eine andere Spielerin, sich zu zeigen und sich zu beweisen.»
Das passt in die Philosophie des derzeitigen Nations-League-Zusammenzugs. Grings wollte das Team ein wenig verändern – so wurde etwa Rekordtorschützin Ana-Maria Crnogorcevic nicht aufgeboten – und jungen Spielerinnen eine Chance geben. Das sei zwar nur eine Momentaufnahme, aber so kann der Konkurrenzkampf in der Nati erhöht werden – «und nur so wird man besser», betonte Grings.
Mein Herz blutet deswegen.
Verbesserungen braucht die Nati derzeit vor allem in der Offensive. «Mein Herz blutet deswegen. Ich würde lügen, wenn's anders wäre», sagte die frühere Weltklasse-Stürmerin über die schlechte Tor-Bilanz (8 Treffer in 11 Spielen unter Grings) ihres Teams. «Aber so ist es im Leistungssport, manchmal durchlebt man solche Seuchen», fügte die Trainerin an. Es gelte, aus diesen Erfahrungen zu lernen und das zu verbessern.
Ob man gerade im nächsten Spiel dazu die beste Chance haben wird, ist fraglich. In Spanien gastiert man bei den torgefährlichen Weltmeisterinnen, gegen die man erst an der WM mit 1:5 verloren hatte – die Defensive wird da wohl eher gefordert sein.
Grings und Co. freuen sich aber aufs Duell: «Wir haben nichts zu verlieren und wollen alles investieren.» Auch ihre Kapitänin Lia Wälti hatte bereits nach dem Italien-Spiel gesagt: «Es kann sein, dass sie uns nach diesem Spiel an der WM unterschätzen.»