- Pia Sundhage ist nicht mehr Trainerin der Schweizer Frauen-Nati.
 - Der Schweizerische Fussballverband löst den Vertrag mit der Schwedin per sofort auf.
 - Wer das Amt übernimmt, ist noch nicht klar.
 
Monatelang rätselte die Fussball-Schweiz, was mit Pia Sundhage passiert. Bleibt sie Nati-Trainerin oder muss sie gehen? Seit Montagabend herrscht Klarheit: Der Schweizerische Fussballverband beendet die Zusammenarbeit mit der 65-jährigen Schwedin per sofort.
Sundhage, deren Vertrag noch bis zum 31. Dezember 2025 gelaufen wäre, beteuerte in der Vergangenheit immer wieder, dass sie gerne Nati-Trainerin bleiben würde – unter der Bedingung, dass sie einen Assistenten mit Vollzeitpensum erhält. Der SFV ging diesen Deal nicht ein.
«Grundstein für vielversprechende Zukunft»
«Ich hätte diese Reise gerne fortgesetzt. Ich bin über den Entscheid des SFV überrascht, respektiere ihn aber», wird Sundhage in der Medienmitteilung des Verbands zitiert. «Wir haben als Team viel gelernt, sind gemeinsam gewachsen und haben mit der Heim-EM ein unvergessliches Kapitel in der Geschichte des Schweizer Frauenfussballs geschrieben.»
Sundhage habe «den Grundstein für eine vielversprechende Zukunft im Frauenfussball gelegt», so SFV-Präsident Peter Knäbel im Communiqué. Wer Sundhage beerbt, ist noch nicht bekannt.
Djourou neu technischer Leiter
Parallel zum Wechsel auf der Nationaltrainerinnen-Position nimmt der SFV strukturelle Anpassungen innerhalb der Direktion Frauenfussball vor.
Johan Djourou übernimmt in der von Marion Daube geführten Direktion Frauenfussball neu die technische Leitung des A-Nationalteams und der Junioren-Nationalteams.
Kritik vor der historischen Heim-EM
Sundhage hatte im Januar 2024 Inka Grings als Nationaltrainerin abgelöst und war insbesondere für die EM-Kampagne verpflichtet worden. Während ihrer Amtszeit gab es immer wieder kritische Stimmen. So präsentierte sich das Team vor der gelungenen Heim-EM mit dem historischen ersten Viertelfinal-Vorstoss in der Nations League äusserst schwach und stieg ab.
Auch sonst gab es immer wieder Kritik am Führungsstil der hochdekorierten Schwedin. Sundhage, die 1984 als Spielerin Europameisterin wurde und als Trainerin mit den USA zweimal Olympiagold gewann, stellte vor der EM hohe Anforderungen an die Spielerinnen. Das passte nicht allen.