Schon bei der Auslosung der neu geschaffenen Nations League war klar, dass es für die Schweizerinnen schwer werden wird, sich in einer Gruppe mit Italien, Spanien und Schweden zu behaupten. Gegen Italien resultierte eine knappe 0:1-Niederlage, die Partie gegen Spanien ging mit 0:5 hingegen klar verloren. Ein Torerfolg wollte dem Team von Nati-Trainerin Inka Grings in beiden Spielen nicht gelingen.
Die Ladehemmungen waren auch an der WM in Australien und Neuseeland ein Thema. Einzig gegen die Philippinen erzielten die Schweizerinnen zwei Treffer. Seither warten sie auf einen Torerfolg. Ob sich das ausgerechnet gegen Schweden, die aktuelle Weltnummer 1, ändert?
Dass die Schweizerinnen in Göteborg die Rolle der Aussenseiterinnen innehaben, ist nicht mehr als logisch. Die Schwedinnen, die an der WM Dritte geworden sind, verfügen über einige sehr erfahrene Spielerinnen in ihren Reihen, sind physisch und läuferisch stark und bei Standards oft brandgefährlich. Für die Nati wird es in erster Linie also darum gehen, Tore zu verhindern.
Gute Erinnerungen ans EM-Duell
Eine, die sich mit dem schwedischen Fussball bestens auskennt, ist Ramona Bachmann. Die 32-Jährige war während 7,5 Jahren selbst in Schweden engagiert, spielte bei Umea und Rosengard, mit denen sie mehrfach Meister wurde. Bachmann hat also beste Erinnerungen an ihre Zeit im Hohen Norden.
Auch ans letzte Aufeinandertreffen der Nati mit Schweden erinnert sich Bachmann gerne. Das EM-Gruppenspiel im Sommer 2022 ging zwar mit 1:2 verloren. «Aber das war einer unserer besten Matches in den letzten Jahren», sagt die PSG-Stürmerin. Es sei ein Spiel auf Augenhöhe gewesen. «Und ich hoffe, dass wir das am Freitag so weiterführen können, wie wir es an der EM gemacht haben», so die damalige Torschützin für die Schweiz.
Weiter daran glauben und probieren, das ist für mich entscheidend.
Gelingen soll dies mit einem mutigen und selbstbewussten Auftritt. «Wir wollen ihnen auch unser Spiel aufdrücken», gibt Trainerin Grings die Marschroute vor. Gerade in Umschaltmomenten verfüge man nach vorne über eine grosse Dynamik. «Die müssen wir einfach besser bedienen.»
Grings ist angesichts der Gegnerinnen bewusst, dass die Partie «kein Freifahrtsschein» sei, man wolle den Schwedinnen nicht ins offene Messer laufen. «Aber wir wollen uns dabei nicht verlieren, das ist das Wichtigste. Weiter daran glauben und probieren, das ist für mich entscheidend», so die 44-jährige Deutsche.
Crnogorcevic als Verteidigerin eine Option?
In Sachen Aufstellung liess sich die Nati-Trainerin zumindest etwas in die Karten blicken. Stürmerin Svenja Fölmli ist nach überstandener Verletzung wieder dabei, wird laut Grings aber nicht von Beginn weg spielen. Ebenfalls wieder dabei ist Rekord-Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic. Die 33-Jährige ist eigentlich gelernte Stürmerin, spielte aber gerade in ihrer Zeit bei Barcelona oft als Rechtsverteidigerin.
Auch für Grings eine Option? Immerhin verriet die Nati-Trainerin, dass «die Aufstellung am Freitag sehr spannend sein kann». Im Training wurde Crnogorcevic jedenfalls als Aussenverteidigerin getestet. «Bei ihr ist es sehr wertvoll, dass sie viel spricht. Das hilft den Spielerinnen davor», so Grings.