Das Nicht-Aufgebot von Ana-Maria Crnogorcevic für den letzten Nati-Zusammenzug hatte überrascht. Die Rekordtorschützin, an der WM noch Stammspielerin, wurde von Trainerin Inka Grings nicht berücksichtigt. Für die Spiele gegen Schweden und Spanien ist sie nun wieder zurück.
Zusätzlich zur Nicht-Nomination für die Nati hatte Crnogorcevic auch einen Vereinswechsel vollziehen müssen. Bei Barcelona war sie plötzlich nicht mehr erwünscht, wechselte ziemlich unfreiwillig zu Ligakonkurrent Atletico Madrid. «Es war eine schwierige Zeit», gab die 33-Jährige im Interview dann auch zu. Sie habe viel mit Psychologen gearbeitet, um die WM, bei welcher nach der Gruppenphase bereits «das Maximum» erreicht gewesen sei, und den Transfer zu verarbeiten.
Neue Heimat gefunden
«Wenn etwas nicht passt, dann kommt häufig noch mehr zusammen», erklärte Crnogorcevic das Nicht-Aufgebot. Auch das Verhältnis mit Trainerin Grings soll nicht das beste sein. Die Deutsche war extra nach Madrid, in die neue Heimat Crnogorcevics gereist, um ein klärendes Gespräch zu führen. Darüber, und wie die Beziehung jetzt ist, wollte sich die Stürmerin jedoch nicht äussern.
In der spanischen Hauptstadt hat sie sich mittlerweile eingelebt und die Zeit genutzt, um Teamkolleginnen, Staff und die Metropole kennenzulernen. «Es gefällt mir. Doch es gibt natürlich weiterhin Luft nach oben.» Ein Jahr läuft ihr Vertrag bei Atletico. Weiter will Crnogorcevic auch noch nicht blicken: «Im Fussball kann so viel passieren.»
Nati braucht Tore
Im Kreis des Nationalteams werden die offensiven Fähigkeiten der Stürmerin dringend gebraucht. Weder gegen Italien (0:1), noch gegen Spanien (0:5) brachte die Schweiz ein Tor zustande. «Fairerweise muss man sagen, dass ich in den letzten Partien auch nicht getroffen habe», gab Crnogorcevic zu. Dennoch sei sie optimistisch, dass es in den kommenden Spielen besser läuft.
Das Team müsse einfach daran glauben, mutig bleiben und aktiv nach vorne spielen. Einfach werden die Aufgaben jedoch nicht. Die Schwedinnen, Drittplatzierte der WM, sind zumindest mit einem Sieg gegen Italien in die Nations League gestartet. Und die letzten Resultate gegen Spanien – zwei deutliche Niederlagen – sind wohl allen Schweizerinnen noch im Gedächtnis.