Bruno Berner hat die längste Vorbereitungszeit auf eine Saison hin hinter sich: «Dreieinhalb Monate dauert sie in Australien. Das ist dort normal, und war sehr interessant», erzählt der Zürcher. Aktuell weilt er für Kurzferien in der Heimat.
Seit Ende September ist Berner mit dem Macarthur FC in der höchsten australischen «A-League» und in der asiatischen Champions League engagiert. In beiden Wettbewerben steht der Klub aus dem Süden Sydneys nach 3 Spielen mit soliden 4 Punkten da.
Ich bin sein Flügelmann, er kann links und rechts auf mich zählen.
Wieder mit Sterjovski vereint
Beim MFC ist Berner Co-Trainer von Mile Sterjovski, einem guten Freund, den er noch aus gemeinsamen Jahren beim FC Basel (2005 bis 2006) kennt.
«Ich bin sein Flügelmann, er kann links und rechts auf mich zählen», erklärt der 47-Jährige seine Rolle. Als Karriere-Rückschritt sieht der ehemalige Haupttrainer von Winterthur und GC seine neue Stelle, die er seit dem Frühsommer inne hat, nicht.
Die Leidenschaft stimmt
Zwar ist «Soccer», wie der Fussball in Australien genannt wird, hinter Rugby und Australian Football «nur» an dritter Stelle der wichtigsten Sportarten Australiens. Dennoch sei die Professionalität mit jener in der Schweiz zu vergleichen, so Berner. Und die Leidenschaft sei gross: «Die Mädchen und Jungen spielen Fussball auf den Strassen, in den Parks und am Strand.»
Der ehemalige SRF-Fussballexperte schwärmt von seinen Schützlingen beim Macarthur FC: «Die Spieler sind hungrig. Sie haben eine grosse Eigenmotivation und Widerstandsfähigkeit. Sie stehen immer wieder auf.»
Zeit, Klima und Reisestrapazen
Gefordert werden Berner und seine Spieler nicht nur in der heimischen Liga in zwei verschiedenen Ländern (in der A-League spielen auch neuseeländische Teams), sondern auch mit weiten Reisen im Rahmen der asiatischen «Königsklasse».
Es kommen immer wieder Chancen. Dann liegt es an mir, diese zu ergreifen oder nicht.
«Wir sind zehn Stunden nach Hongkong oder neuneinhalb Stunden nach Hanoi geflogen für Spiele», erzählt Berner. «Dann musst du zwei, drei Tage später auf dem Platz Leistung zeigen. Man darf auch die Zeitverschiebung und die anderen klimatischen Bedingungen nicht unterschätzen.»
Ehrgeizige Ziele
Sportlich setzt sich Macarthur hohe Ziele: Die Gruppenphase der Champions League überstehen und in der A-League die Top 6 und damit die Playoffs im Frühling erreichen. «Wir sind sehr ehrgeizig», so Berner.
Seine Zukunft über die Saison hinaus ist derweil noch offen, festlegen tut er sich noch nicht. «Es kommen immer wieder Chancen. Dann liegt es an mir, diese zu ergreifen oder nicht.»