Am Mittwochabend brach der ehemalige FCZ-Stürmer Raphael Dwamena im österreichischen Cup-Spiel zwischen seinem Klub Blau-Weiss Linz und Hartberg zusammen. Eine Schocknachricht, trägt der Ghanaer mit diagnostizierten Herzproblemen doch seit 2020 einen implantierten Defibrillator am Herzen. Sofort wurden Erinnerungen an den an der EM zusammengebrochenen Dänen Christian Eriksen wach.
Nun gab Dwamena auf Twitter aus dem Spitalbett heraus Entwarnung. Er sei auf einem schnellen Weg der Besserung und dürfte das Spital wohl bis Freitagmorgen wieder verlassen können, gab der Klub an. Trotzdem ist der Vorfall ein weiteres trauriges Kapitel in einer Karriere, die nicht immer so verlaufen war, wie sich Dwamena das gewünscht hatte. Vergangene Woche hatte SRF noch mit dem ehemaligen FCZ-Angreifer gesprochen.
Der geplatzte Wechsel
Rückblende: Im Sommer 2017 schien der grosse Aufstieg des Stürmers vorgezeichnet. Bei seiner Rückkehr in die Super League schlug der FCZ Stadtrivale GC mit 2:0. Beide Tore des Aufsteigers gingen auf das Konto von Dwamena.
Einen Monat zuvor gab er bereits sein Debüt im Nationalteam von Ghana, wo ihm ebenfalls ein Doppelpack gelang. Noch vor Ende des Transferfensters sollte es für den Überflieger auf die Insel gehen, Premier-League-Aufsteiger Brighton hatte angeklopft.
Verhängnisvolle Vorgeschichte
Doch Dwamena sollte nie in der britischen Top-Liga auflaufen – er bestand die medizinischen Tests nicht. Die niederschmetternde Diagnose Herzprobleme folgte kurz darauf. Ein Schock für den heute 26-Jährigen. «Das war hart. Ich musste lange lernen, es zu akzeptieren.»
Stattdessen kam er bei Levante unter, wo er bald zu Saragossa in die zweite Liga Spaniens weitergereicht wurde. Als seine Herzprobleme anhielten, wechselte er nach Dänemark. «Ich bekam viele Angebote, doch nachdem sich die Klubs über mich informiert hatten, zogen sie ihre Angebote zurück.»
Neustart in Linz
Auch der FC Zürich wolle kein Risiko mehr eingehen, so Dwamena. Zu seinem Ex-Klub pflege er dennoch eine gute Beziehung. «Ich schreibe manchmal mit Ancillo Canepa», fügt er an. Er sei aber froh, überhaupt noch Fussball spielen zu können, so der Stürmer. Gelandet ist er also beim österreichischen Zweitligisten Blau-Weiss Linz.
Hier soll Dwamena den zum FC St. Gallen abgewanderten Torschützenkönig Fabian Schubert vergessen machen. Das Ziel bleibt gleich: «Ich muss Tore schiessen», meint Dwamena im Nachgang an das Auswärtsspiel in Lustenau. Statt in der Premier League nun halt in Österreichs zweiter Liga und hoffentlich ohne weitere Zwischenfälle.