Der Brasilianer Dani Alves, der in Barcelona mehrere Jahre unter Pep Guardiolas Leitung gespielt hatte, äusserte sich in einem TV-Interview mit ESPN ausführlich zu seinem ehemaligen Trainer. Gemäss Alves wäre der Spanier im November 2012 während seiner damaligen Auszeit nach dem Rücktritt von Brasiliens Coach Mano Menezes bereit gewesen, die Selecao zu übernehmen und auf die WM-Endrunde 2014 im eigenen Land vorzubereiten.
Es ging nicht einmal ums Geld. Er wollte nur das erreichen, worauf ganz Brasilien gehofft hatte
Allerdings hätte die Führung des brasilianischen Verbandes CBF unter dem damaligen Präsidenten Jose Maria Marin die Verpflichtung eines Ausländers als Trainer des Rekordweltmeisters für die Heim-WM abgelehnt. «Pep hat mir gesagt, dass er uns gerne zum WM-Titel führen möchte und auch schon einen Plan dafür hätte. Aber sie haben das nicht gewollt», erzählte Alves.
Alves: «Eine verpasste Gelegenheit»
Alves ist offenbar über die damalige Haltung des CBF noch immer verärgert: «Es ging nicht einmal ums Geld. Er wollte nur das erreichen, worauf ganz Brasilien gehofft hatte. Wenn man solch eine Gelegenheit verpasst, braucht man sich eigentlich auch gar nicht um die Nationalmannschaft kümmern.»
Der CBF verpflichtete stattdessen Luiz Felipe Scolari. Unter dessen Führung kassierten die Gastgeber im Halbfinal eine historische 1:7-Pleite gegen den späteren Weltmeister Deutschland. Guardiola setzte seine selbstgewähltes «Sabbatical» zunächst fort und einigte sich Anfang 2013 mit den Bayern auf einen Drei-Jahres-Vertrag.
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 8.7.15, 06:00 Uhr