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Fussball allgemein FIFA-Exekutivkomitee will Garcia-Bericht veröffentlichen

Das FIFA-Exekutivkomitee hat sich an einer Sitzung in Marrakesch für die Veröffentlichung des hochbrisanten Garcia-Reports ausgesprochen. Gemäss FIFA-Präsident Joseph Blatter ist aber eine Neuvergabe der WM 2018 und 2022 kein Thema.

Der frühere US-Bundesanwalt Michael Garcia hatte in den vergangenen beiden Jahren die Korruptionsvorwürfe rund um die WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar untersucht und dazu einen 430-seitigen Bericht verfasst. Öffentlich geworden war bislang nur die stark verkürzte und weltweit kritisierte Auswertung des Vorsitzenden der FIFA-Ethikkommission, Hans-Joachim Eckert. Dieser hatte seinerseits keine ausreichenden Hinweise auf Korruption vorgefunden.

Teilerfolg für Garcia

Einen Einspruch Garcias gegen den Bericht von Eckert wurde von der FIFA am Mittwoch abgelehnt. Garcia erklärte daraufhin seinen sofortigen Rücktritt.

Nun ist die FIFA auf die Forderungen von Garcia eingegangen und hat entschieden, seinen umfassenden Bericht zumindest in Teilen an die Öffentlichkeit zu bringen. Welche Abschnitte vor allem des Zeugenschutzes wegen «geschwärzt» werden müssen, soll die Ethikkommission in den kommenden Wochen entscheiden.

Neuvergabe kein Thema - Terminentscheid im März

«Es war ein langer Weg bis zu diesem Punkt und ich verstehe auch die Kritiker. Wir waren immer entschlossen, dass die Wahrheit ans Licht kommen muss», sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter, stellte aber klar: «Der Report ist Vergangenheit und ich blicke in die Zukunft. Wir werden die Entscheidung für Russland und Katar nicht überdenken.»

Noch offen ist jedoch, in welchem Zeitraum die WM in Katar über die Bühne gehen wird. Ein definitiver Entscheid wird im März 2015 bei der nächsten Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees fallen. Die europäischen Spitzenklubs und Top-Ligen sprachen sich jüngst für die Austragung des Turniers zwischen dem 5. Mai und 4. Juni aus. Die FIFA favorisiert hingegen, das Turnier wegen der extremen Sommerhitze in den Wintermonaten stattfinden zu lassen.

Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 17.12.2014, 22:20 Uhr.

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