Neymar und die grossen Turniere mit Brasilien. Irgendwie will das einfach nicht zusammenpassen. War es an der Heim-WM noch das rüde Foul des Kolumbianers Juan Zuniga gewesen, das den Superstar nach dem Viertelfinal ausser Gefecht gesetzt hatte, ist Neymar an der Copa America in Chile selber Schuld an seinem vorzeitigen Ausschluss. Mit Tätlichkeiten und einer Schiedsrichter-Beleidigung im 2. Gruppenspiel gegen Kolumbien hat sich der 23-Jährige eine Vier-Spiele-Sperre eingebrockt.
Es wäre traurig, ohne Grund zu trainieren
Wieder kann er seinem Team in der entscheidenden Phase nicht mehr helfen. Ausgerechnet er, auf den die fussballverrückte Nation fast alle Hoffnungen setzt. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte, aber leider ist es passiert», beklagte Abwehrchef Thiago Silva den Verlust Neymars stellvertretend für die ganze Mannschaft.
Zurück in der Heimat den Kopf frei bekommen
Die restlichen Spiele der Selecao wird der Barcelona-Stürmer jedenfalls nicht live vor Ort begutachten. Bereits am Montag war er von Santiago de Chile in die Heimat nach Sao Paulo zurückgereist. «Es wäre traurig, ohne Grund zu trainieren. Hier zu bleiben, würde mich innerlich umbringen», erklärte Neymar vor seiner Abreise.
Es gab keinen Grund für mich, um hier zu bleiben
Etwas Reue für seinen unbedachten Aussetzer zeigte der Edeltechniker dann aber auch noch: «Jetzt ist die Zeit zum Reflektieren, um daraus die Lehren zu ziehen». In den wohlverdienten Ferien gelte es nun, «sich mental zu erholen und die Familie zu geniessen».
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 23.06.15