Kapitulieren? Nicht wenn es nach Michel Platini geht. Der Franzose hat den Kampf um das Fifa-Präsidenten-Amt noch nicht abgeschrieben. Ganz im Gegenteil: Im Interview mit den Zeitungen Daily Telegraph, Tagesanzeiger und Le Matin schiebt er sich gleich selber die Favoritenrolle zu. «Ich bin, in aller Bescheidenheit, der Beste, um den Weltfussball zu führen», verkündet er.
Ich werde durch alle sportlichen und zivilen Gerichtsinstanzen gehen, um mich zu verteidigen.
Dass die Fifa-Ethikkommission ihn für 90 Tage provisorisch suspendiert hat, um die Vorwürfe um die 2-Millionen-Franken-Zahlung zu klären, bringt Platini noch immer in Rage. «Diese Suspendierung hindert mich daran, einen Wahlkampf zu führen und mit gleichen Mitteln zu kämpfen wie die anderen Kandidaten», beschwert er sich. Die Suspendierung könne er noch immer nicht nachvollziehen: «Nichts, was mir vorgeworfen wird, beruht auf irgendeiner greifbaren und berechtigten Tatsache.»
Weitere Aussagen von Platini...
- zu den Vorwürfen über die 2-Millionen-Zahlung: «Habe ich Arbeit abgeliefert? Ja. Sind mündliche Verträge in der Schweiz gültig? Ja. Habe ich das Recht zur Forderung auf eine Entlohnung? Ja. Habe ich eine ordnungsgemässe Rechnung gestellt? Ja. Habe ich die Zahlung bei der Steuererklärung angegeben? Ja. Würde irgendjemand, der Geld von einem Schwarzgeld-Konto bekommen hat, dieses Einkommen bei der Steuer angeben?»
- über die Kandidatur von Gianni Infantino: «Darüber freue ich mich. Die Uefa muss alternative Lösungen in Form eines Plan B präsentieren. Ich kenne die Qualitäten von Gianni. Wir haben seit neun Jahren Hand in Hand gearbeitet.»
- über sein Verhältnis zu Joseph S. Blatter: «Die Fifa und die Uefa sind natürlicherweise Antagonisten. Die Beziehung zwischen Sepp Blatter und mir wurde noch angespannter, als er 2015, entgegen seinem Versprechen von 2011, beschloss, wieder zu kandidieren.»
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 26.10.2015, 15:00 Uhr.