Resultate
Um die Qualität im hiesigen Fussball weiter anzuheben, stellt die Swiss Football League (SFL) immer höhere Anforderungen bei der Lizenzvergabe. Diese Kursverschärfung könnte Lugano, Servette oder Wohlen in die Quere kommen.
Denn das Trio ziert wohl in der Challenge League die Tabellenspitze – getrennt nur durch 4 Punkte. Die Ausgangslage verspricht Spannung, allerdings muss die Entscheidung nicht zwingend auf dem Rasen fallen. Denn letztlich zählt das Dossier, das als Basis zum Erhalt einer Spielbewilligung eingereicht werden muss.
Vielerlei Engpässe
Philippe Guggisberg, Mediensprecher bei der SFL, erklärt: «Es steigt diejenige Mannschaft in die Super League auf, die am besten klassiert ist und über die erforderliche Lizenz verfügt.» Träfen diese Kriterien nicht auf das Team in der Pole-position zu, wäre ein Präzedenzfall geschaffen.
Prompt spielen diese Voraussetzungen nicht in die Karten der drei Ranglistenersten. So haben Servette und Wohlen die Lizenz beantragt, bangen aber ernsthaft darum. Die Genfer plagen erneut finanzielle Sorgen, während die Aargauer in Bezug auf die Infrastruktur die Auflagen nicht erfüllen. Ihr Stadion bietet nicht ausreichend Platz und trägt aus weiteren Gründen den Stempel «Super-League-untauglich».
Eine zweite Chance
Lugano dagegen sieht dem Entscheid mit Zuversicht entgegen, weil die Tessiner frühzeitig den Dialog mit der SFL gesucht und Vorkehrungen getroffen haben. Am Montag werden die Lizenzen in 1. Instanz vergeben. «Wer dann die gewünschte Lizenz nicht zugesprochen bekommen hat, kann Rekurs einreichen und erhält die Möglichkeit, weiter am Dossier zu arbeiten», sagt Guggisberg. Die Rekursinstanz wird am 1. Juni ein definitives Urteil fällen.
Schon zwei Tage vorher haben Lugano, Servette und Wohlen ihre Saison abgeschlossen und dabei auf dem Rasen ermittelt, wer aufsteigt. Das Papier sagt später womöglich etwas anderes.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 23.04.15 18:45 Uhr