«Nur drei Personen in der Geschichte haben das Maracana mit einer einzigen Geste zum Schweigen gebracht: der Papst, Frank Sinatra und ich», lautet der berühmte Spruch von Alcides Ghiggia.
Es ist eine tragisch-kuriose Fügung des Schicksals, dass Uruguays WM-Held von 1950 auf den Tag genau 65 Jahre nach seinem wichtigsten Tor und im Alter von 88 Jahren an einem Herzinfarkt verstarb.
Ein Tor für die Geschichtsbücher
Im mit geschätzten 200'000 Zuschauern mehr als voll besetzten Hexenkessel des Maracana hatte Ghiggia am 16. Juli 1950 den Treffer zum 2:1-Sieg im entscheidenden WM-Spiel zwischen Uruguay und Gastgeber Brasilien erzielt.
Der Weltmeister wurde damals in einer Finalphase unter Brasilien, Uruguay, Spanien und Schweden ermittelt, wobei das abschliessende Aufeinandertreffen zwischen Brasilien und Uruguay einem Final gleichkam, in welchem aber Brasilien ein Remis zum Titel genügt hätte. In Brasilien ging die Niederlage als «Maracanaco» in die Geschichte ein. Ghiggia war der letzte noch lebende Akteur, der beim denkwürdigen Spiel dabei war.
Uruguays Held in Italiens Trikot
Ghiggia, der erst zwei Monate vor der WM sein Debüt für Uruguays Nationalteam gegeben hatte, hatte 1950 in sämtlichen vier Partien getroffen. Später nahm er die italienische Staatsbürgerschaft an und lief auch für die «Squadra Azzurra» auf. Auf Klubebene spielte er für die AS Roma und die AC Milan.
2012 lag Ghiggia nach einem schweren Autounfall mehrere Tage im Koma.
Sendebezug: Radio SRF 1, Morgenbulletin 17.7.2015, 08:00 Uhr.