Die Aussage von FC-Luzern-Keeper Marius Müller, aber auch die Reaktionen darauf haben es schmerzhaft unterstrichen: Homophobie ist noch immer ein grosses Problem – in der Gesellschaft, aber auch im Fussball. Outings kommen zumindest bei den männlichen Profis des weltweit beliebtesten Sports nahezu nie vor.
FARE – Football Against Racism in Europe – beschäftigt sich nebst anderen Formen der Diskriminierung auch mit Homophobie im Fussball. SRF-Experte Kay Voser erinnert sich, dass es auch während seiner aktiven Karriere zu homophobem Verhalten gekommen ist. Voser konfrontiert Andi Geu vom FARE-Netzwerk Schweiz mit folgenden Thesen:
- Die Busse gegen Marius Müller geht in Ordnung, weil die grösste Strafe für ihn ohnehin der daraus resultierende Shitstorm ist.
- Heute ist man sensibler dafür, den Begriff «schwul» nicht als Beleidigung zu verwenden.
- Homosexuelle Spieler ängstigen sich vor Outings, weil sie sich vor negativen Publikums-Reaktionen fürchten.
- Solange die Gesellschaft ein Homophobie-Problem hat, ist es auch nicht aus dem Fussball zu bringen.
- Um einen grossen Schritt vorwärts zu machen, braucht es Vorbilder – also Profis, die sich outen.