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Eine verwaiste Trainerbank.
Legende: Schleudersitz Trainerbank In der Schweiz kommt es prozentual gesehen zu den meisten Mutationen. Imago

Im Vergleich mit den Top-Ligen In der Super League fliegen die Trainer am häufigsten

Schon 5 Schweizer Klubs der höchsten Spielklasse haben diese Saison Trainer entlassen. Prozentual gesehen ein unrühmlicher Spitzenwert!

Auf dem Rasen können die Super-League-Vertreter bekanntlich mit der Spitze und auch mit der grossen Breite der europäischen Ligen nicht mithalten. In einer Kategorie jedoch ist die Schweiz führend.

Prozentual gesehen hat hierzulande in der laufenden Meisterschaft die branchenübliche Massnahme am meisten gegriffen: In einer unbequemen Lage wird kurzerhand der Trainer geschasst.

Wenig schmeichelhafter Spitzenreiter

Innerhalb von nur 12 Stunden vollzogen zuletzt der FC Lugano und am frühen Dienstagmorgen die Grasshoppers einen Wechsel an der Seitenlinie: Nach Pierluigi Tami musste auch Murat Yakin wenig überraschend seinen Platz räumen.

Mittlerweile hat also exakt die Hälfte aller Super-League-Klubs die Coaches ausgetauscht. Ein wenig schmeichelhafter Top-Wert, wie die folgende Auflistung zeigt:

  • England: Die Insulaner sind den Schweizern dicht auf den Fersen. Seit der Sommerpause sind bereits 9 Coaches ihre Anstellung losgeworden, damit ist eine Quote von 45% erreicht.
  • Italien: Cagliari machte am 17. Oktober 2017 den Anfang. Bis heute haben 7 Vereine nachgezogen, was 40% macht.
  • Deutschland: Von Meister Bayern bis zum HSV ist auf dem Trainersessel schon rochiert worden. Total bei 7 Klubs, was 38,89% entspricht.
  • Spanien: Von den 20 Übungsleitern zu Saisonbeginn wirken immerhin noch deren 13 in ihrer angestammten Position. Ergo sind 35% entlassen worden.
  • Frankreich: Nirgendwo sonst ist der Trainerjob «sicherer» als in der Ligue 1. Erst 6 von 20 Klubs haben die Reissleine gezogen – 30%.

Bei Sion und GC ist es 2017/18 sogar schon zu 2 Trainerwechseln gekommen. Immerhin in dieser Rubrik liegt La Liga – mit den Doppel-Rochaden bei Alaves, La Coruna und Las Palmas – noch eine Länge voraus.

Und bei der Super League riss auch der Geduldsfaden nicht am schnellsten. So musste GC-Trainer Carlos Bernegger «erst» nach 5 Runden gehen. Wolfsburg und Crystal Palace dagegen hatten schon nach 4 Spieltagen reagiert.

Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 10.04.2018 16:05 Uhr

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