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Nach Protesten von Verbänden Uefa mit Kehrtwende in der Russland-Frage

Die Wiederzulassung russischer Nachwuchsteams in Uefa-Wettbewerben ist offenbar doch noch nicht in Stein gemeisselt.

Die Uefa steht in der Russland-Frage nach massiver Kritik offenbar vor einer Kehrtwende. Bei der Sitzung des Exekutivkomitees am Dienstag in Nyon ist der entsprechende Punkt auf der Tagesordnung zurückgezogen worden, «da keine technische Lösung gefunden werden konnte, um russischen Mannschaften den Spielbetrieb zu ermöglichen», wie es aus Uefa-Kreisen hiess. Konkret betroffen sind die U17-Teams, die nicht an der bereits laufenden EM-Qualifikation teilnehmen können.

Am 26. September hatte das Exekutivkomitee die Wiederzulassung russischer Nachwuchsteams beschlossen. Eine Vielzahl europäischer Verbände reagierte mit Unverständnis. So kündigten England, Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Lettland, Litauen und Polen sowie die Ukraine an, ihre Teams nicht gegen russische Auswahlen antreten zu lassen.

Fifa folgte der Uefa

Laut Medienberichten sollen sich die Verbände vom Vorgehen des Uefa-Präsidenten Aleksander Ceferin überrumpelt gefühlt haben. Die Abstimmung sei ohne vorherige Absprache vollzogen worden. «Ich interpretiere die Kehrtwende der Uefa als ein Eingeständnis, dass der Zeitpunkt der Bemühungen zur Wiedereingliederung russischer Mannschaften ins Jugendturnier völlig falsch war», sagte Norwegens Verbandschefin Lise Klaveness der ARD .

Erst in der vergangenen Woche war auch die Fifa auf den Kurs der Uefa eingeschwenkt und hatte russische Nachwuchsmannschaften wieder zum Spielbetrieb zugelassen. Wann die Uefa über das weitere Vorgehen berät, ist offen.

Radio SRF 1, Bulletin von 16:30 Uhr, 10.10.2023 ; 

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