Am 1. August 2025 tritt Peter Knäbel das Amt als Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) an. Der 58-jährige schweizerisch-deutsche Doppelbürger wurde am Samstag wie erwartet von den drei Abteilungen Swiss Football League, Erste Liga und Amateur Liga per Akklamation zum Nachfolger von Dominique Blanc gewählt.
«Es ist eine grosse Ehre und es erfüllt mich mit Stolz», zeigte sich Knäbel nach der Wahl erfreut. Er blickte aber gleichzeitig auch bereits voraus auf die anstehenden Herausforderungen: «Ich verbinde auch grosse Erwartungen und viel Motivation mit dieser Aufgabe. Wir wollen die gute Arbeit fortsetzen und das Fussballland Schweiz international dort positionieren, wo es hingehört.»
Die Wahl per Akklamation betrachtet Knäbel als starkes Zeichen. Ebenso die Tatsache, dass Sandro Stroppa, sein einziger Konkurrent bei der Wahl, seine Kandidatur anfangs Mai freiwillig zurückgezogen hat. «Der SFV hat sich heute geeint gezeigt, die Zustimmung ist breit. Das ist ein wichtiges Signal an die Basis. Wir können in der Schweiz nur als Team funktionieren, wenn wir mit den ganz Grossen mithalten wollen. Das heisst aber nicht, dass man nicht divers diskutiert», so Knäbel.
Wir haben tausende Kinder, die auf Wartelisten sind, da müssen wir infrastrukturell einen grossen Fortschritt machen in nächster Zeit.
Der langjährige Funktionär blickt auf zahlreiche Herausforderungen voraus, die er in seiner Amtszeit angehen will. Als dringlichste Aufgaben nannte Knäbel folgende Punkte:
- «Das Thema Infrastruktur: Wir haben tausende Kinder, die auf Wartelisten sind, da müssen wir infrastrukturell einen grossen Fortschritt machen in nächster Zeit. Wichtig ist, dass man dies auch strategisch angeht mit den entsprechenden Partnern, vor allem in der Politik.»
- «Eine grosse Sorge ist die geringe Spielzeit unserer Talente im Übergangsbereich. Dadurch ist unmittelbar der Erfolg der A-Nationalteams in Gefahr.»
- «Es gilt auch die Strategie zu fixieren für die nächsten 5 Jahre. Zusätzlich muss man das Netzwerk mit den internationalen Partnern Fifa und Uefa ausbauen.»
EM als weiterer Schub für Frauenfussball
Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld sieht Knäbel im Bereich Frauenfussball. Dabei soll die im Juli anstehende EM in der Schweiz für Euphorie sorgen. «Das Ziel ist, die Anzahl Spielerinnen in der Schweiz von 40'000 auf 80'000 zu steigern. Ich bin überzeugt, dass das möglich sein wird und glaube, dass wir ein Frauenfussball-Fest haben werden.»