Keine Heimspiele, keine Flagge, keine Hymne: Der Fussball-Weltverband Fifa hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erste Sanktionen verhängt. Es werden keine internationalen Spiele in Russland mehr ausgetragen, Heimspiele finden auf neutralem Boden statt. Zudem wird bei Spielen der Nationalmannschaft die Hymne nicht mehr gespielt, auch die russische Fahne wird nicht zu sehen sein.
Zudem darf die Nationalmannschaft nicht mehr unter dem Namen Russlands ihre Spiele bestreiten. Sie läuft künftig unter dem Namen ihres Verbandes RFU auf. Das gab die Fifa am Sonntagabend bekannt. Die Entscheidung sei einstimmig und in enger Abstimmung mit der Uefa getroffen worden. Zudem behält sich die Fifa vor, weitere Sanktionen zu verhängen.
Die Fifa verurteilte gleichzeitig noch einmal die «russische Gewalt bei der Invasion» und brachte ihre «grösste Solidarität» mit allen betroffenen Menschen zum Ausdruck. Zudem forderte der Weltverband «die Wiederherstellung des Friedens und die sofortige Aufnahme eines konstruktiven Dialogs».
Kein Ausschluss aus den WM-Playoffs
Ein Ausschluss Russlands aus den WM-Playoffs erfolgte allerdings nicht. Noël Le Graët, der Vorsitzende des französischen Fussball-Verbands FFF, hatte sich für einen Ausschluss Russlands von der WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember 2022) eingesetzt. Gegenüber der Tageszeitung Le Parisien dimanche erklärte der Sportfunktionär am Sonntag: «Die Welt des Sports, insbesondere des Fussballs, kann nicht neutral bleiben. Ich werde mich einem Ausschluss Russlands sicherlich nicht widersetzen.»
Auch Tschechien will nicht gegen Russland spielen
Bereits zuvor hatten sich die drei möglichen WM-Playoffgegner Russlands geschlossen geweigert, zu den Entscheidungsspielen Ende März anzutreten. Nach dem polnischen und schwedischen verkündete am Sonntag auch der tschechische Fussball-Verband, «unter keinen Umständen» gegen Russland spielen zu wollen.