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Tod von Brasilien-Legende Pelé «O Rei» – Rückblick auf den Aufstieg einer Ikone

Der mit 82 Jahren verstorbene Pelé gilt auch heute noch für viele als bester Spieler der Geschichte.

Der Rekordtorschütze Brasiliens konnte als bisher einziger Spieler 3 Mal einen WM-Titel gewinnen und setzte weitere Massstäbe für spätere Generationen. Pelés Leben ist die klassische Geschichte eines Aufsteigers: Geboren am 23. Oktober 1940 als Sohn einer Wäscherin und eines erfolglosen Provinz-Fussballers, wuchs Edson Arantes do Nascimento in ärmlichen Verhältnissen auf.

Auf der Strasse erwarb er die Grundlagen für eine der grössten Karrieren aller Zeiten. Die perfekte Kombination aus Technik und Schnelligkeit sowie Übersicht und Dribbelkunst trugen Pelé mit 16 Jahren ein Probetraining beim FC Santos ein. Der Rest ist Geschichte.

Schon mit 17 Jahren Weltmeister

An der WM 1958 in Schweden betrat ein schmächtiger 17-jähriger Brasilianer die Fussballbühne. Spätestens nach seinem Hattrick im Halbfinal gegen Frankreich und 2 wunderschönen Treffern im Endspiel gegen Schweden (5:2) war die Welt voller Bewunderung für Pelé, den jüngsten Weltmeister der Geschichte.

Pelé feierte auch 4 Jahre später den Titel, obwohl das Turnier für ihn aufgrund einer selbstverschuldeten Verletzung schon in der Gruppenphase beendet war. 1966 setzten die Portugiesen den Stürmerstar ausser Gefecht. Brasilien schied überraschend in der Vorrunde aus.

Aus der Verbannung auf den Thron

Der neue Nationaltrainer Joao Saldanha hatte Pelé aus dem Nationalteam verbannt mit der Begründung, dieser sei zu alt und dick geworden. Nach fast 2-jähriger Absenz kehrte Pelé im Vorfeld der WM 1970 unter massivem Druck der brasilianischen Regierung zurück. Mit der oftmals als beste Seleçao aller Zeiten bezeichneten Mannschaft um Jairzinho, Tostao, Gerson und Rivelino wurde Pelé als bisher einziger Fussballer zum 3. Mal Weltmeister.

Im Final gegen Italien brachte Pelé Brasilien mit einem wuchtigen Kopfballtor in Führung. Nach dem berauschenden 4:1 liess sich der Fussball-König gebührend feiern. «O Rei», wie er in seiner Heimat genannt wurde, hatte den Thron endgültig bestiegen.

Keine Zweifel am eigenen Wert

Pelé, mit 77 Treffern in 92 Spielen (mittlerweile gemeinsam mit Neymar) immer noch Rekordtorschütze der Seleçao, hatte bereits am 19. November 1969 Sonder-Status erlangt. Im Maracana-Stadion erzielte er mit Santos gegen Vasco da Gama sein 1000. Tor. Fans, Fotografen und Journalisten stürmten den Rasen unmittelbar nach dem Treffer. In weiten Teilen des Landes läuteten Kirchenglocken.

Nach seinem Karriereende 1977 betreute Pelé als UNO-Sonderbotschafter weltweit verschiedene Entwicklungsprojekte. Auch als Werbeträger war er gefragt. Sein ewiger Zwist mit Diego Armando Maradona um den Titel des besten Spielers der Geschichte zog sich bis an sein Lebensende hin. Eine Aussage Pelés illustriert, dass für ihn selbst nie Zweifel in dieser Frage bestanden: «Es wird nur einen Pelé geben, wie es auch nur einen Frank Sinatra oder nur einen Michelangelo gegeben hat. Ich war der Beste.»

SRF 1, G&G peopleflash, 22.12.2022, 15:45 Uhr ; 

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