Konyaspor ist im europäischen Fussball kein klangvoller Name. Zu mehr als zu einem Cupsieg (2017) reichte es dem Verein aus der Millionenstadt Konya in Anatolien nicht. Aber in der Saison 2021/22 liess Konyaspor als Dritter der «Süper Lig» Schwergewichte wie Besiktas und Galatasaray Istanbul hinter sich, auch Erdogans neureicher Klub Basaksehir hatte das Nachsehen.
Und so ist der Coup von Challenge-Ligist Vaduz in der 3. Quali-Runde der Conference League gegen Konyaspor durchaus als Sensation zu werten. Nicht zuletzt mit Blick auf die beiden Kader: Bei den Türken stehen acht Spieler mit (geschätzten) Marktwerten zwischen 2 und 6 Millionen Euro, während kein Vaduzer für mehr als eine halbe Million Euro gehandelt wird.
Den Goliath Konyaspor hat der David Vaduz also wacker bezwungen. Jetzt trennt die Spieler von Trainer Alessandro Mangiarratti nur noch der Traditionsklub Rapid Wien von der erstmaligen Qualifikation für eine Gruppenphase im Europacup.
Conference League ist nicht gleich Challenge League
So schön die europäischen Erfolge dieser Wochen für Vaduz sind, so wenig erfreulich ist der Saisonstart in der Challenge League verlaufen. Nach 4 Runden sind die Liechtensteiner noch immer sieglos, Punkte schauten nur in den ersten 2 Runden bei den Unentschieden in Aarau und gegen Yverdon heraus.
Will er den Rückstand auf die Spitze nicht schon früh sehr gross werden lassen, benötigt der FCV Siege. Am Sonntag spielt Vaduz daheim gegen den FC Thun, der mit der gleichen dürftigen Bilanz in die Saison gestartet ist.
Ein Schweizer lässt Malteser jubeln
Liechtenstein ist der kleinste Staat, der in den Playoffs der Conference League noch mit einem Team vertreten ist. Das zweitkleinste Land ist Malta. Der Inselstaat hat noch die Hamrun Spartans im Rennen, die sich überraschend gegen Lewski Sofia (BUL) im Penaltyschiessen durchgesetzt haben.
Den entscheidenden Elfmeter versenkte übrigens ein Schweizer: Matteo Fedele liess mit seinem Versuch vom Punkt die Malteser jubeln. Der 30-jährige Mittelfeldspieler hat Wanderjahre hinter sich. Nachdem er 2016 den FC Sion verlassen hatte, kickte er für 4 verschiedene Klubs in Italien, gefolgt von Engagements in Frankreich, Rumänien und eben Malta. Für die Spartans, die in der letzten Saison nach 30-jähriger Pause den 8. Meistertitel einfahren konnten, läuft Fedele seit Anfang Jahr auf.