- Die politischen Ereignisse im Osten Europas schwappen weiter auf den Sport über.
- Die Uefa, der europäische Fussballverband, hat St. Petersburg die Ausrichtung des Champions-League-Finals entzogen und für den 28. Mai 2022 neu das Stade de France in St-Denis damit beauftragt.
- Zudem müssen alle russischen und ukrainischen Klub- sowie Nationalteams ihre Partien vorerst auf neutralem Terrain bestreiten.
- Auch in der Formel 1 haben die Entscheidungsträger reagiert und den für Ende September angesetzten GP Russland aus dem Programm gekippt .
- Bei SRF News werden Sie mittels Liveticker über die russische Invasion in der Ukraine auf dem Laufenden gehalten. Alle sportrelevanten Meldungen vom Freitag finden Sie hier .
Die Uefa fällte den Entscheid am Freitagmorgen an einer ausserordentlichen Sitzung des Exekutivkomitees in Nyon. Zuvor hatten zahlreiche Politikerinnen und Politiker den Verband aufgerufen, auf den Austragungsort St. Petersburg zu verzichten.
Die Millionen-Metropole an der Ostsee musste das Austragungsrecht nun abtreten. Somit ist Frankreich erstmals seit 2006 wieder Gastgeber des Finals in der «Königsklasse». Der europäische Fussballverband kündigte ausserdem an, gemeinsam mit der französischen Regierung bei der Rettung ukrainischer Fussballspieler und deren Familien helfen zu wollen.
Spartak Moskau nicht mehr im eigenen Stadion
Weiter teilte die Uefa mit, dass alle internationalen Spiele russischer und ukrainischer Teams (inkl. Nationalauswahlen) bis auf Weiteres auf nicht mehr im eigenen Land ausgetragen werden dürfen.
In der Europa League betrifft diese Regelung Spartak Moskau, das als einziger russische Vertreter im Europacup verblieben ist und in den Achtelfinals auf RB Leipzig trifft. Die ukrainischen Teams sind allesamt bereits gescheitert.
Auf Nationalmannschafs-Ebene tangiert der Uefa-Entscheid den Match Russland vs. Polen vom 24. März im Rahmen der Barrage. Dabei werden die letzten drei europäischen Teilnehmer an der WM Ende Jahr in Katar ermittelt. Im Siegfall hätten die Russen auch in der entscheidenden Partie am 29. März gegen Schweden oder Tschechien Heimvorteil gehabt.
Fall Gazprom wurde vertagt
Eine Entscheidung bezüglich des umstrittenen Sponsoringvertrags mit dem russischen Energieriesen Gazprom traf das Uefa-Exekutivkomitee nicht. Man werde aber «in Bereitschaft bleiben, um bei Bedarf weitere ausserordentliche Sitzungen einzuberufen, um die rechtliche und faktische Situation neu zu bewerten und bei Bedarf weitere Entscheidungen zu treffen», hiess es in der Medienmitteilung.