16 Jahre nach Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez und Co. lebt der Traum vom WM-Titel der Schweizer U17-Fussballer weiter. Wie beim sensationellen Triumph 2009 in Nigeria haben auch die aktuellen Schweizer Nachwuchsspieler noch nie verloren. Im Sechzehntelfinal gegen Ägypten lieferte die U17-Nati zuletzt eine reife Leistung ab. Der 3:1-Sieg war ungefährdet, die Ungeschlagenheit blieb gewahrt, der Aufenthalt an der Endrunde verlängert.
Pisino setzt trotz hohem Rhythmus auf Konstanz
Das Team von Luigi Pisino weilt nun bereits seit 3 Wochen in Katar. «Wir leben wie eine Familie, mehr noch. Denn wir sind ja rund um die Uhr zusammen», so der Nachwuchs-Nationalcoach an der Medienrunde vor dem Achtelfinal gegen Irland (Dienstag, 15:45 Uhr, hier im RSI-Stream zu verfolgen). Es ist eine intensive Zeit für die jungen Spieler, das ist den Verantwortlichen bewusst. Es sei deshalb wichtig, den Spielern auch Freiheiten zu geben.
Ganze freie Tage liegen jedoch nicht drin, dafür ist der Spielrhythmus zu hoch. Das Spiel gegen Irland wird für die Nati das fünfte binnen zwei Wochen. Regeneration ist deshalb einer der Hauptaspekte. Umso mehr, weil Pisino seine Stammspieler forciert. Sechs von ihnen haben alle Spiele absolviert, weitere drei standen in drei von vier Partien in der Startelf.
«Rotation um der Rotation Willen bringt nichts. Wir halten an dem fest, was funktioniert», sagt Pisino. Mit Abwehrchef Gil Zufferey (YB) verfügt man zwar über einen Captain, «aber wir haben in der Startelf 6 oder 7 Leader, viele Persönlichkeiten mit verschiedenen Profilen und Charakteren. Das ist eine Stärke dieses Teams.»
Aufgepasst auf Michael Noonan
Mit Irland wartet am Dienstag ein Gegner, der seine Gruppe ebenfalls gewonnen hat. «Sie sind gut organisiert, haben eine gute Mentalität und gute individuelle Spieler», sagt Pisino über die Iren, die sich im Sechzehntelfinal gegen Kanada erst in einem langen Penalty-Krimi durchgesetzt haben.
Aufpassen müssen die Schweizer auf Michael Noonan. Der Stürmer hat in der Vorrunde sowohl gegen Panama wie auch gegen Usbekistan getroffen, gegen Kanada erzielte er den irischen Treffer in der regulären Spielzeit und versenkte auch seinen Versuch vom Punkt.
Noonan, der in Katar bereits das Interesse von englischen Scouts geweckt haben soll, hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Im Februar stieg der Stürmer der Shamrock Rovers zum jüngsten Torschützen der Conference League auf, als er in den Playoffs nach der Ligaphase gegen Molde traf. Im Mai wurde sein Vater Andrew Noonan, ehemaliger Fussballprofi, wegen Drogenhandels zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Mit den Rovers gewann er mit Meisterschaft und Cup jüngst gleich zwei Titel – bei beiden stand er aufgrund der U17-WM allerdings nicht im Kader.