Ein junger griechischer Fussball-Fan ist in einem Vorort von Athen bei einer brutalen Auseinandersetzung zwischen konkurrenzierenden Klub-Anhängern mit mehreren Messerstichen traktiert worden. Das Opfer wurde nach Polizeiangaben am Montag umgehend in ein Krankenhaus gebracht, wo der Mann seinen Verletzungen erlag.
Der Vorfall ereignete sich im Vorfeld des «Königsklassen»-Qualifikationsspiels zwischen AEK Athen und dem kroatischen Meister Dinamo Zagreb. Nach Angaben der Behörde wurden 8 weitere Personen verletzt – 3 Griechen und 5 Kroaten. Die Partie wäre für Dienstagabend angesetzt gewesen, wurde mittlerweile vom europäischen Fussballbund Uefa wegen der Gewalttätigkeiten aber verschoben. Neuer Termin ist der 19. August.
Gegen 100 Festnahmen
«Vor dem Stadion Nea Filadelfia ereignete sich ein schwerer Vorfall», teilte die griechische Polizei mit: «Ein junger Grieche wurde erstochen, weitere Verletzte liegen im Spital.» Insgesamt gab es bis Dienstagmorgen 96 Festnahmen.
Nach Angaben der griechischen Nachrichtenagentur Ana wurden Ermittlungen eingeleitet. Etwa 100 Hooligans des kroatischen Klubs seien in der griechischen Hauptstadt anwesend gewesen, berichtet Ana .
Dinamo verurteilte die Ausschreitungen der eigenen Fans aufs Schärfste. «Derartige Taten stehen nicht im Einklang mit den Werten und der Ethik, wie wir sie als Klub und Gemeinschaft vertreten», hiess es in einer ersten Stellungnahme. Der Familie des getöteten Griechen drücke man «aufrichtiges Beileid» aus.
Das Verbot wurde ignoriert
Trotz einer Vereinbarung zwischen den beiden involvierten Parteien, zu den Matches keine gegnerischen Fans zuzulassen, seien am Montag 150 bis 200 Hooligans über den Landweg nach Griechenland eingereist, berichteten Medien.
Zagreb forderte seine Anhänger ausdrücklich dazu auf, nicht nach Athen zu pilgern. Im Fernsehen liefen Handyvideos von einem Konvoi aus Minibussen und Autos auf der Autobahn zwischen Nordgriechenland und Athen. Wieso die griechische Polizei nicht bereits an der Grenze oder später auf der Autobahn eingriff, war zunächst unklar.