Die Pläne der Fifa mit einer Ausrichtung der WM alle 2 Jahre erfährt in Europa weiter Gegenwind. In einem gemeinsamen Statement sprachen sich nun auch 6 nordeuropäische Verbände gegen die Reformpläne aus.
Bei einem ausbleibenden Konsens skizzieren sie in einem Worst-Case-Szenario den Austritt aus der Fifa, wie es etwa in der Mitteilung des dänischen Verbands heisst.
Europäischer Widerstand wächst
Für die unterzeichnenden Verbände (Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Island und Färöer) würde ein Austritt bedeuten, dass sie von Fifa-Wettbewerben – etwa einer WM – ausgeschlossen wären. Als Uefa-Mitglied wären sie an Turnieren, die der europäische Kontinentalverband organisiert, hingegen weiterhin spielberechtigt.
Damit gehören sie zu einem Dutzend von Verbänden, die einen Austritt aus dem Weltverband «als letzte Option» erwägen. Die Reaktion ist als Antwort auf die geplante Reform des internationalen Spielkalenders ab 2024 zu verstehen, die Fifa-Boss Gianni Infantino jüngst den europäischen Verbandschefs präsentiert hatte. Zuvor hatte mit Aleksander Ceferin bereits der Uefa-Präsident mit Boykott aus Europa gedroht.
Entscheidung erst nächstes Jahr
Eine Kampfabstimmung über die umstrittene WM alle 2 Jahre noch vor Weihnachten ist vorerst vom Tisch. FIFA-Präsident Gianni Infantino muss nun irgendwie eine gemeinsame Lösung finden.
Eine möglicher Entscheid könnte am 31. März 2022 beim Kongress im WM-Land Katar fallen. Als möglicher Kompromiss steht eine weltweite Nations League, nach dem Vorbild der europäischen Version, zur Debatte. Diese könnte anstelle einer WM alle 2 Jahre wieder auf die Agenda rücken.
Gewichtige Verluste drohen
Gemäss einer von der Uefa in Auftrag gegebenen Studie der englischen Agentur «Oliver and Ohlbaum» würde den europäischen Verbänden bei einer Umstrukturierung des internationalen Kalenders mit einer WM im 2-Jahres-Turnus ein Verlust von 2-3 Milliarden Euro im Zeitraum von 4 Jahren drohen.
Grund für die finanziellen Einbussen liegen bei ausbleibenden Ticketing-Einnahmen sowie Übertragungs- und Sponsoringrechten. Die Agentur warnt weiter vor zu hoher mentaler Belastung für Spieler sowie einer sinkenden Bedeutung der Frauen-Turniere.