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Ausblick auf Bundesliga-Saison Dominante Bayern, neue Zugpferde und 5 Schweizer Schlüsselspieler

Vor dem Startschuss zur neuen Bundesliga-Saison stellen sich einige Fragen. Jene nach dem Meister gehört nicht dazu.

Sadio Mané, Karim Adeyemi und Djibril Sow.
Legende: Sollen ihre Teams zum Erfolg führen Bayerns neuer Superstar Sadio Mané, Dortmunds neue Sturm-Hoffnung Karim Adeyemi und Frankfurts Schweizer Mittelfeld-Motor Djibril Sow. Imago Images/HMB-Media/Laci Perenyi/Sven Simon

Wer nach dem Abgang von Robert Lewandowski in Richtung Barcelona auf einen Umsturz an der Bundesliga-Spitze hofft, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden.

Klar, ein amtierender Weltfussballer ist für jedes Team eine Bereicherung. Und doch drängt sich die Frage auf: Sind die Bayern ohne ihre langjährige Tormaschine schlechter als in der Vorsaison, als sie die 10. Meisterschale in Serie holten? Es wäre verfrüht, darauf schon vor dem 1. Bundesliga-Spieltag eine Antwort zu geben. Die Vorbereitungsspiele sowie der gewonnene Supercup (5:3-Sieg gegen Leipzig) sind noch zu wenig aussagekräftig.

Bayern auf dem Papier unantastbar

Es deutet aber einiges daraufhin, dass die Münchner der nationalen Konkurrenz auch in der bevorstehenden Saison überlegen sein werden. Auch wenn es positionsbedingt kein 1:1-Ersatz für Lewandowski sein mag, ist der Zuzug von Sadio Mané als absoluter Transfer-Coup zu werten. Der 30-jährige Senegalese hat mit Liverpool alles gewonnen und will nun mit den Bayern noch einmal durchstarten. Mit Matthijs de Ligt engagierte der FCB zudem einen der begehrtesten Innenverteidiger der Welt.

Die Verpflichtungen der beiden Top-Talente Ryan Gravenberch und Mathys Tel gehen dabei fast schon etwas unter. Das Kader der Bayern ist auf die Champions League ausgerichtet.

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Die Bayern sind einmal mehr Favorit (Radio SRF 3, Morgenbulletin vom 02.08.22)
00:42 min
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Kampf um Platz 2 offen

Der 11. Bundesliga-Titel der Münchner de suite, er scheint nur Formsache zu sein. Auch, weil der ärgste Konkurrent Dortmund mit Erling Haaland seine Lebensversicherung in Richtung Manchester City hat ziehen lassen müssen. Der BVB versucht den Weggang des norwegischen Torgaranten durch Sébastien Haller und Karim Adeyemi gleich mit zwei neuen Mittelstürmern abzufedern. Aufgrund einer Hodenkrebs-Erkrankung fehlt Haller dem BVB jedoch mehrere Monate. Nico Schlotterbeck, Niklas Süle sowie Mittelfeldabräumer Salih Özcan sollen die Defensive stabilisieren.

Leverkusen und Leipzig verzichteten auf grosse Kader-Mutationen und steigen mit ähnlichem Personal in die neue Spielzeit. Weder die Mannschaft von Coach Gerardo Seoane noch die «Roten Bullen» haben auf dem Papier das Zeug, um den Bayern über 34 Spieltage gefährlich zu werden. Europa-League-Sieger und Champions-League-Teilnehmer Frankfurt könnte ebenfalls in den Kampf um «The Best of the Rest» eingreifen und landete mit dem Zuzug von Weltmeister Mario Götze einen Coup.

Minus 8 Schweizer

Während die Bundesliga mit den Aufstiegen von Schalke 04 und Werder Bremen an Traditionsvereinen reicher wurde, schrumpfte die Anzahl der Schweizer Akteure. Waren es im Verlauf der Spielzeit 2021/22 noch 19 Spieler, welche im Kader eines Bundesliga-Klubs standen, so sind es heuer vor dem Saisonauftakt «nur» noch 11.

Die Schweizer Bundesliga-Abgänge seit dem letzten Sommer

Spieler Alter Klub Neuer Klub
Breel Embolo Gladbach AS Monaco/FRA
Kevin Mbabu Wolfsburg Fulham/ENG
Andi Zeqiri Augsburg Basel
Denis Zakaria Gladbach Juventus/ITA
Cedric Itten Greuther Fürth YB
Marwin Hitz Dortmund Basel
Roman Bürki Dortmund St. Louis/USA
Admir Mehmedi Wolfsburg Antalyaspor/TUR
Saulo Decarli Bochum Braunschweig/GER/2. BL

Es ist davon auszugehen, dass die folgenden 5 Schweizer die neue Bundesliga-Saison als Stammspieler mit Schlüsselrollen in Angriff nehmen werden:

Bei den übrigen 6 Schweizern ist die Ausgangslage eine andere:

  • Manuel Akanji, Dortmund: Nach viereinhalb Jahren hat der Innenverteidiger keine Zukunft mehr beim BVB. Der Klub sucht ein Jahr vor Vertragsende nach einem Abnehmer für Akanji, um noch Kasse machen zu können.
  • Ruben Vargas, Augsburg: Das Problem des Flügelspielers ist die Konstanz. Der 23-Jährige kam vergangene Saison zwar regelmässig von Beginn weg zum Einsatz, allerdings konnte er sein Potenzial noch nicht vollends ausschöpfen. Gelingt 2022/23 der Durchbruch?
  • Cédric Brunner, Schalke: Letzte Saison ist der ehemalige FCZ-Spieler mit Bielefeld abgestiegen, nun kriegt er mit Aufsteiger Schalke eine weitere Chance, sich in der höchsten Liga Deutschlands zu beweisen. Beim ersten Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal stand Brunner als rechter Verteidiger in der Startelf.
  • Edimilson Fernandes, Mainz: Ist nach einer 4-monatigen Leihe in die Super League zu YB zurück in der Bundesliga. Da muss sich der Mittelfeldspieler wieder hinten anstellen und um Einsatzminuten kämpfen.
  • Renato Steffen, Wolfsburg: Coach Niko Kovac hat seinen Wunsch geäussert, das Kader zu verkleinern. Zu den Wechsel-Kandidaten gehört auch der Schweizer. Bei den «Wölfen» scheinen Steffens Tage gezählt.
  • Nishan Burkart, Freiburg: Der 22-jährige Stürmer stand in den letzten beiden Jahren immer mal wieder im Bundesliga-Kader. Fix eingeplant ist Burkart allerdings für die 2. Mannschaft, die in der 3. Liga spielt.

Radio SRF 3, 02.08.22, 07:30 Uhr;

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