Nachdem Chelsea Liverpool am Donnerstagabend mit einem Sieg gegen Manchester City zum Meister gemacht hatte, gab es in der einstigen Arbeiterstadt kein Halten mehr.
In den Strassen drängten und umarmten sich die Anhänger des Kultvereins – trotz der geltenden Abstandsgebote aufgrund der Corona-Pandemie. Rauchbomben und Feuerwerkskörper wurden gezündet, Autokorsos zogen mit Hupkonzerten durch die Strassen.
Zudem versammelten sich hunderte Fans an der legendären Liverpool-Heimstätte Anfield Road. Sie sangen, hielten nachgemachte Meistertrophäen in die Luft, zündeten Leuchtfeuer und färbten so den Himmel rot.
Klopps Anweisungen zum Trotz
Damit ignorierten sie Meistertrainer Jürgen Klopp, der gesagt hatte: «Ich hoffe, dass ihr zu Hause bleibt. Geht vor euer Haus und feiert, wenn ihr wollt, aber mehr nicht.» Der 53-Jährige, der als erster Deutscher ein Team zum Titel in der Premier League führte, hatte die Partie selbst im Teamhotel verfolgt.
Es ist mehr, als ich mir jemals erträumt habe.
Den lang ersehnten Titel widmete Klopp den treuen Fans an der Anfield Road. «Das heute Abend ist für euch da draussen», sagte der Deutsche. Er selber kämpfte in einem Interview mit Sky Sports mit Freudentränen. «Ich habe keine Worte dafür. Es ist unglaublich. Es ist mehr, als ich mir jemals erträumt habe. Daran habe ich nicht geglaubt», so Klopp überwältigt.
Klopp der Liebling der Medien
Der deutsche Trainer, der Liverpools Sehnsucht nach jahrzehntelangem Warten gestillt hatte, war denn auch in den englischen Medien das grosse Thema.
Die Daily Mail lobte: «So irritierend es für die Gegner klingen mag, dieser Titel bedeutet wirklich mehr. Es ist die Saison aller Saisons, die Kampagne aller Kampagnen.» Der Daily Star brachte es auf den Punkt, indem er befand, dass Liverpool «On ‹Klopp of the World›» sei – in Anspielung auf «On Top of the World», also auf der Spitze der Welt.