Am Freitagabend gastiert Hoffenheim zum Bundesliga-Start in der Allianz Arena. Klar ist: Es ist die 1. Partie des FC Bayern auf dem Weg zum 7. Meistertitel in Serie. Zumindest nach dem Selbstverständnis des «Mia-san-Mia»-Klubs. Ziel: traditionell das Triple. Die Mittel dazu: ungewohnt.
Fussball-Deutschlands Krösus hat keinen Cent für Transfers ausgegeben. In der vergangenen Saison kostete ein Trio (Tolisso, Coman, Süle) über 80 Millionen Euro. Auch zuvor hatte man immer einen dicken Fisch an der Angel: Mats Hummels oder Arturo Vidal etwa.
Nicht nur die internationale, auch die heimische Konkurrenz hat den Tresor weit geöffnet. Allen voran der BVB (Diallo, Delaney, Witsel) und Schalke (Serdar, Mascarell, Sané). Die Bayern nicht. Kann das gut gehen?
Ja, weil ...
- Leon Goretzka ablösefrei von Schalke 04 kam.
- die verliehenen Serge Gnabry und Renato Sanches mit Spielpraxis zurückkehren.
- im Januar das Toptalent Alphonso Davies (18) an die Isar stösst.
Goretzka ist mit 23 Jahren der Älteste dieses Quartetts. Der FCB will sich drastisch verjüngen. Höchste Zeit: Neben der Flügelzange Franck Ribéry (35) und Arjen Robben (34) sind diverse Leistungsträger im Ü30-Klub (Neuer, Lewandowski) oder kurz davor (Hummels, Boateng, Martinez).
In dieser Spielzeit setzt der Rekordmeister auf ein letztes Hurra von «Robbéry». Das kann aufgehen, wie beim 5:0 im Supercup gegen Frankfurt. Oder eben nicht, wie der 1:0-Duselsieg im Pokal über Drochtersen vor Augen führte.
Klasse vs. Physis
Die Klasse der «alten Herren» ist unbestritten, die Physis nicht: Zusammen 30 Spiele verpasste das Duo letzte Saison verletzt. Adduktoren und Aussenbänder entscheiden auch diese Saison über Sieg und Niederlage mit. Halten die Gelenke, wird die gefürchtete Flügelzange der 9-jährigen Ära mit einem Knall ein Ende setzen wollen. Im Optimum heisst dieser Knall Triple.
Bundesliga
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 18.8.2018, 19 Uhr