Im Stadion der Freundschaft ist am 6. April 2002 die Hölle los. Cottbus führt gegen Gladbach 3:2, der Sieg ist in der 85. Minute zum Greifen nah. Er würde den fast sicheren Klassenerhalt bedeuten. Doch Gladbach drängt auf Tomislav Piplicas Tor, die aufgeregten Fans pfeifen und schreien – und verstummen plötzlich.
Der Ball liegt im Netz – und Piplica verschämt am Boden. Der Cottbuser Torhüter hatte eine harmlose Bogenlampe mit dem Hinterkopf selbst ins Tor befördert. Das unerklärliche Eigentor läuft im TV rauf und runter.
[...] und auf einmal hat der Ball meinen Hinterkopf getroffen.
Auf den Ruhm hätte der heute 51-Jährige, der auch wegen seiner riskanten Ausflüge Kultstatus erlangte, gerne verzichtet. «Ich habe unter der Latte gestanden und gedacht, dass der Ball rübergeht», sagte Piplica dem SID rückblickend: «Zu dieser Zeit war so viel Wind gewesen, und auf einmal hat der Ball meinen Hinterkopf getroffen.»
Sportliche Folgen hatte der Fauxpas für Energie keine: Eine Woche später machte Cottbus beim 0:0 in Stuttgart den Klassenerhalt perfekt. Bester Mann auf dem Platz: Piplica – trotz eines gebrochenen Fingers.