83 Minuten lang schien das «Sommermärchen» in München Realität zu werden: Ausgerechnet bei seinem Rekordspiel trumpfte Gladbach-Goalie Yann Sommer gross auf und bewahrte seinem Team mit zahlreichen Paraden die Hoffnungen auf den Coup bei den Bayern.
Sané rettet Bayern einen Punkt
Nur einen schien weder die Leistung noch die neue Bestmarke des Schweizers zu interessieren: Leroy Sané. Dieser drosch den Ball kurz vor Spielende trocken und unhaltbar ins linke untere Eck zum 1:1. Dabei war der Ausgleich in Sommers 266. Bundesliga-Partie – und damit einer mehr als beim bisherigen nationalen Rekordhalter Ciriaco Sforza – längst überfällig gewesen.
35:5 Torschüsse sprachen ein klares Verdikt zu den Spielanteilen – aber auch zur Parforce-Leistung von Sommer. Dieser zeigte die erste von insgesamt 19 Paraden – ein neuer Bundesliga-Rekord – bereits nach wenigen Sekunden, als er nach einem Eckball einen Kopfball reaktionsschnell über die Latte lenkte. Auch nach dem Seitenwechsel hexte der Schweizer, als er etwa in der 61. Minute gegen den aufsässigen Sadio Mané zwei Mal aus nächster Distanz parierte.
Mané doppelt zurückgepfiffen
Dabei hatte der Schweizer Internationale noch in der 1. Halbzeit bereits zwei Mal hinter sich greifen müssen. Weil Mané aber sowohl in der 34. als auch in der 39. Minute aus einer Offside-Position die vermeintliche Führung erzielt hatte, hielt Sommer zur Pause weiter die Null.
Und für sein Team kam es vor dem Seitenwechsel gar noch besser: Nach einem Befreiungsschlag von Christoph Kramer leistete sich Dayot Upamecano in der 43. Minute einen groben Schnitzer und schlug über den Ball. Nutzniesser Marcus Thuram nahm das Geschenk dankend an und hatte keine Mühe, das 1:0 für die «Fohlen» entgegen des Spielverlaufs zu erzielen.
Der überraschende Patzer der Bayern dürfte auch Urs Fischer freuen. Der Schweizer ist mit Union Berlin nach dem furiosen 6:1-Sieg auf Schalke am Samstagnachmittag erster Verfolger des punktgleichen Tabellenführers.