Euphorie ist in Napoli bei dieser Meldung nicht ausgebrochen. Wieso auch? Mit Chwitscha Kwarazchelia stiess im Sommer ein 21-jähriger Georgier von Dinamo Batumi zu den Italienern. Von einem Klub also, der genauso unbekannt ist, wie unaussprechlich es der Name des Spielers ist.
Doch das Blatt hat sich gewendet. Kwarazchelia hat beim ungeschlagenen Serie-A-Tabellenführer und beim bereits feststehenden Champions-League-Achtelfinalisten in 13 Partien schon 7 Tore und 7 Assists verbucht. Und nicht nur das. Der junge Georgier begeistert.
Er spielt auf dem linken Flügel, doch gefühlt ist er überall. Kwarazchelia ist ein wuseliger, schneller und frischer Spieler, der es versteht, den Ball zu behaupten. Gleichzeitig hat er ein Auge für seine Mitspieler – daher die grandiose Assist-Quote – und spielt formidable Pässe.
Russland wegen des Kriegs verlassen
Diese Fähigkeiten hat er sich in seinem Heimatland Georgien, bei diesem Fussballzwerg, angeeignet. Den Schritt ins Ausland wagte der damals 18-Jährige eigentlich schon 2019: nach Russland. Doch Anfang dieses Jahres, als das Land den Angriffskrieg auf die Ukraine startete, verliess er Russland und wechselte zurück nach Georgien.
Dann verpflichtete ihn mit Napoli erstmals ein ambitiöser Klub aus einer Top-5-Liga – auch dank seinen beeindruckenden Leistungen mit dem Nationalteam (16 Skorerpunkte in 19 Partien). Aber wie gesagt, keine Meldung mit grossem Potenzial. Bis er in Napoli ankam und sofort zauberte – und damit auch die Euphorie bei den Neapolitanern ankam.
Sie nennen ihn «Kvaradona» und hoffen nach dem sensationellen Saisonstart schon auf den Meistertitel – den ersten seit der grandiosen Ära von Diego Maradona. Die Frage ist nun, wie lange Kwarazchelia diesen Rausch und diese Begeisterung beibehalten kann.