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Fragen und Antworten zum Eklat Hetze gegen Hopp: Zwischen Hassfigur und Heilsbringer

In der Bundesliga hetzten die Fans gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Eklat.

Was ist genau passiert?

Am 24. Spieltag der Bundesliga wurde in mehreren Stadien gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp gehetzt. In Sinsheim wurde die Partie zwischen Hoffenheim und Bayern aufgrund von Hass-Plakaten im Bayern-Fanblock 2-mal unterbrochen. Schiedsrichter Christian Dingert führte die Teams in der 77. Minute für eine Viertelstunde vom Feld. Nach Wiederanpfiff einigten sich die Teams auf einen «Nichtangriffspakt», um gegen die Vorfälle zu protestieren.

Was ist der Grund für die Hetze?

Als Auslöser der koordinierten Aktion von Ultra-Gruppierungen gilt die vom Sportgericht des DFB ausgesprochene Kollektivstrafe gegen Dortmunds Fans. Die BVB-Anhänger dürfen in den kommenden beiden Saisons wegen ihrer Hopp-Schmähungen in der Vergangenheit nicht ins Sinsheimer Stadion.

Weiters prangert ein harter Kern der Fans an: Hopp, der als Musterbeispiel für die Kommerzialisierung im Fussball steht, hat den Erfolg gekauft. Mit seinem Geld hat der Milliardär und einstige Mitbegründer des IT-Unternehmens SAP den Dorfklub Hoffenheim zu einem Bundesligisten gemacht. Ihm wird zudem aus anderen Fan-Lagern vorgeworfen, er habe gegen die 50+1-Regel verstossen.

Die 50+1-Regel

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Sie besagt, dass die Bundesliga-Klubs die Mehrheit an Stimmanteilen halten müssen (50 Prozent + 1 Stimme). So soll verhindert werden, dass sich Investoren die Entscheidungshoheit «erkaufen» können.

Wie sehen die ersten Konsequenzen aus?

Die Klubs wollen die Täter ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen. «Wir haben diese ganzen Vorkommnisse filmen lassen, wir werden mit aller Schärfe gegen die Verantwortlichen, die den FC Bayern diskreditiert haben, juristisch vorgehen und sie zur Rechenschaft ziehen», sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Zudem ermittelt der DFB-Kontrollausschuss.

Wer ist Dietmar Hopp?

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Der 1940 in Heidelberg geborene Dietmar Hopp gehört zu den grössten Reizfiguren im deutschen Fussball. Als Mitbegründer des IT-Unternehmens SAP wurde er zu einem der reichsten Deutschen. Öfters wurde er auch öffentlich mit der Nazi-Vergangenheit seines Vaters Emil, der SA-Truppführer war, konfrontiert.

In der Rhein-Neckar-Region gilt Hopp, der selbst einst für Hoffenheim spielte, als regelrechter Heilsbringer. Mit seiner Stiftung hat er nach eigenen Angaben rund 800 Millionen Euro ausgegeben – für Kindergärten, Altenheime, Krebsforschung, Bildung, Jugendsport und mehr.

Was könnte folgen?

Die Bundesliga ist auf der Suche nach einer einheitlichen Linie. Dabei muss die Frage geklärt werden, an welchem Punkt die Hetze (Rassismus, Homophobie, etc.) beginnt und der Schiedsrichter die Drei-Stufen-Vorgabe bis hin zum Spielabbruch umsetzen soll. Zudem muss das Verhältnis der Klubs zu ihren vielerorts einflussreichen Ultras geklärt werden.

Sendebezug: Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 1.3.2020, 17:10 Uhr

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