Anfang August schlug eine Meldung aus dem nordamerikanischen Fussball hohe Wellen. Der 13-jährige Da'vian Kimbrough wurde von Sacramento Republic mit einem Profivertrag ausgestattet. Damit avancierte der Angreifer zum jüngsten Profi in der Geschichte aller amerikanischen Mannschaftssportarten.
Man kann dem Jungspund nur das Beste wünschen, dass er seinen Traum vom Profisportler lange verfolgen kann. Denn dass der Weg trotz Vertrag im Juniorenalter noch weit ist, zeigt das Beispiel eines Fussballspielers aus der Schweiz, dessen Name nur noch wenigen bekannt sein dürfte: Christian Madeo.
Der Italo-Schweizer galt als eines der grössten Talente der Schweiz und unterzeichnete ebenfalls mit 13 Lenzen seinen ersten Vertrag. Und das nicht bei irgendeinem Klub, sondern beim grossen Inter Mailand. Das «Goldfüsschen aus Bümpliz» begeisterte die hiesige Fussballlandschaft. Sendungen wie «Schweiz aktuell» berichteten gar über den 13-Jährigen. In Interviews machte der Jugendliche aus seinen Ambitionen keinen Hehl, eine Profikarriere war das Ziel.
Aus dem grossen Traum ist dann aber nichts geworden, Madeo erreichte nur die dritthöchste italienische Liga und beendete nach einer Knieverletzung mit 22 Jahren seine Karriere. Doch die Verletzung sieht er heute nicht ausschlaggebend für das Karriereende: «Mir fehlte der Biss.»
Den frühen Wechsel ins Ausland begründet der heute 40-Jährige mit den damaligen Strukturen im Schweizer Fussball. Qualifizierte Trainer im Nachwuchsbereich waren nur bei den grossen Klubs im Ausland zu finden. «Ich spürte, dass ich in der Schweiz nicht mehr vorwärtskomme», so Madeo.
Ich würde alles nochmals gleich machen.
Am Ende war der Schritt ins Ausland wohl verfrüht, dennoch überwiegen beim Berner die schönen Erinnerungen. «Ich konnte mit Spielern wie Ronaldo auf dem Platz stehen, das war unglaublich», ist Madeo, der mittlerweile als Finanzberater arbeitet, noch heute begeistert. Und für den Familienvater ist klar: «Ich würde alles nochmals gleich machen.»