Der spanische Fussball dominiert Europa. Auch dieses Jahr gewann Sevilla die Europa League. Bereits zum 3. Mal in Folge. Im Champions-League-Final machen mit Real Madrid und Atletico Madrid ebenfalls zwei spanische Teams den Sieger unter sich aus. Also viel Grund zur Freude für die spanischen Fussballfans, welche zwischen den zwei europäischen Endspielen gar noch einen Pokalfinal zwischen Sevilla und Meister FC Barcelona serviert bekommen.
Doch der Schein trügt. Ein politischer Streit überschattete die Tage vor dem grossen Final der Copa del Rey in Madrid.
- Die Spitzenbeamte Concepción Dancausa entschied Mitte Woche, dass am Sonntag beim Final in der Hauptstadt keine katalanischen Separatistenflaggen geschwenkt werden dürfen. Die Begründung für das Verbot: Eine Fussballarena dürfe nicht zum Schauplatz politischer Auseinandersetzungen werden.
- Sie hat mit dieser Entscheidung einen Sturm der Entrüstung angefacht.
- In Katalonien protestierten alle politische Parteien gegen das Flaggenverbot. Ein Angriff auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit wird geltend gemacht.
- Als Reaktion darauf organisierte die «Katalanische Nationalversammlung» 10'000 Schottland-Fahnen – als (Ersatz)-Zeichen für die Unabhängigkeitsbewegung. Diese sollten am Sonntag vor dem Spiel im Vicente-Calderón-Stadion verteilt werden und so das Verbot umgangen werden.
- Doch es kommt anders. Ein madrilenischer Richter hat auf Klage des FC Barcelona hin entschieden, dass das Verbot aufgehoben wird.
«Final der Champions» mit dem Fokus auf das Double
Damit zurück zum Sport: Mit dem Sieg in der Copa del Rey will sich der FC Barcelona über die verpasste Titelverteidigung in der Champions League hinwegtrösten und sich damit den zweiten nationalen Pokal der Saison sichern.
Gegner FC Sevilla kann vier Tage nach dem Gewinn der Europa League die Saison mit einem weiteren Grosserfolg krönen. Sevillas Captain Coke sagt denn auch: «Wir werden sicher nicht so frisch sein wie die Barça-Spieler, aber nach dem Sieg über den FC Liverpool werden wir mit positiver Energie geladen sein.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.06.2016, 20:00 Uhr