Resultate
«Ich kann Sie beruhigen. Meine Teams haben immer viele Tore geschossen», sagt er. Aber er sagt eben auch: «In der Offensive haben wir viel Potenzial, in der Organisation müssen wir uns aber verbessern.»
Roberto Di Matteo kämpft vor seinem ersten Spiel als Schalke-Trainer gegen das Image des «Maurermeisters». Bekannt ist er der grossen Öffentlichkeit nämlich durch seinen Champions-League-Triumph mit Chelsea 2012. Mit ultradefensivem Fussball setzten sich die Londoner damals gegen spielerisch überlegene Gegner durch. Im Halbfinal verzweifelte Barcelona am Di-Matteo-Beton, im «Final dahoam» fand Bayern München kein Rezept.
Drittschwächste Verteidigung der Liga
Es wird nicht einfach für den in Schaffhausen aufgewachsenen Di Matteo, sich von seinem Image zu lösen. Denn die grosse Baustelle der Königsblauen ist die Defensive. 12 Tore hat Schalke 04 in den bisherigen sieben Spielen kassiert – nur die Hertha und Schlusslicht Werder Bremen verteidigten schlechter.
Hertha heisst am Samstag der Gast auf Schalke, wenn die Anhänger zum ersten Mal Anzeichen der Handschrift Di Matteos zu sehen bekommen. «Wir sollen aus einer gut organisierten Defensive offensiv spielen», lautet Di Matteos Vorgabe. Es ist seine Synthese der eingangs aufgeführten Ansichten zu offensivem bzw. defensivem Fussball.
Akribische Arbeit im Training
Bei der Organisation hat Di Matteo bereits im Trainingsalltag den Hebel angesetzt und dafür rundum Lob geerntet. «Wenn ich auf das Trainingsgelände fahre, ist schon alles vorbereitet», sagt Captain Benedikt Höwedes, der gegen Hertha nach vierwöchiger Pause sein Comeback geben dürfte. «Wenn um 14:30 Uhr trainiert wird, dann ist er schon um 07:45 Uhr auf Schalke», setzt der Aufsichtsrat-Vorsitzende Clemens Tönnies einen drauf.
Di Matteo hat mit seiner Art des akribischen Arbeitens in den ersten Tagen Eindruck hinterlassen. Wie viel Stabilität er der Schalker Defensive kurzfristig verleihen kann, testet ein alter Bekannter des Coaches. Mit Salomon Kalou steht im Hertha-Sturm ein Spieler, der vor zweieinhalb Jahren zusammen mit Di Matteo den Gewinn der Champions League feiern durfte.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 08.10.2014, 22:20 Uhr