Die teuersten inner-italienischen Transfers
Die italienischen Gazetten sind voll davon. Voll vom bevorstehenden Wechsel von Napolis Gonzalo Higuain zu Serienmeister Juventus Turin. 90 Millionen Euro soll die «Alte Dame» für den Stürmer hinblättern. Für die Fans ist diese unfassbare Summe jedoch kein Trost, im Gegenteil.
Diese Sache mit Higuain tut mir weh, weil er zu einem direkten Konkurrenten wechselt.
Die heftigen Reaktionen der SSC-Tifoseria liessen nicht auf sich warten (siehe Slideshow am Ende des Artikels) . Am Fuss des Vesuvs besitzt der argentinische Stürmer einen gottähnlichen Status, fast zu vergleichen mit Diego Armando Maradona, der zwischen 1984 und 1991 für Napoli spielte.
71 Treffer in 104 Meisterschaftsspielen erzielte «Pipita», wie Higuain genannt wird, in den vergangenen 3 Saisons. In der abgelaufenen Spielzeit wurde er mit 36 Treffern gar Torschützenkönig in der Serie A.
Maradona zeigt Verständnis
Das Hick-Hack um Higuain lässt derzeit niemanden kalt. Selbst Maradona hat sich via Facebook zu Wort gemeldet. «Diese Sache mit Higuain tut mir weh, weil er zu einem direkten Konkurrenten wechselt. Aber man kann dem Spieler keinen Vorwurf machen», schreibt die argentinische Legende. Schliesslich gehe es im heutigen Fussballgeschäft nur noch darum, ein guter Geschäftsmann zu sein.
Gemäss Sky Sports hat Higuain den Medizincheck bei Juve bereits absolviert. Ein Vertrag über vier Jahre liegt zur Unterschrift bereit, er soll 7,5 Millionen Euro pro Saison verdienen. Zahlen, die Maradonas Aussage unterstreichen.
Die Stimmen zum bevorstehenden Wechsel:
- Aurelio de Laurentiis (Napoli-Präsident): «Ob er Napoli betrügen würde? Er würde vor allem sich selbst betrügen. Du gehst nicht zu den Fans in die Kurve und singst mit ihnen Lieder, nur um dann wegzugehen. Das ist absurd.»
- José Callejon (Teamkollege): «Ich habe ihn nie sagen hören, dass er weg will von hier. ‹Pipita› ist ein grossartiger Spieler und wir hoffen alle, dass er hier bleibt.
- Paolo Rossi (ehemaliger Juve-Stürmer): «Ich denke, Higuain hat nicht aus finanziellen, sondern aus sportlichen Gründen entschieden. Er möchte gewinnen, nicht nur in Italien, sondern auch in Europa.»
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 22.7.16