Breel Embolo schlug die Hände vors Gesicht, als er auf einer Trage vom Platz gebracht wurde. Der junge Nati-Stürmer ahnte bereits, dass ihm gerade ein folgenschweres Unglück widerfahren war. Ein überhartes Einsteigen des Augsburgers Konstantinos Stafylidis hatte zu einem Bruch des Wadenbeins sowie einem Riss der Syndesmose und des Innenbandes geführt.
Noch am Samstag wurde der 19-Jährige bei Dr. Ulrich Boenisch in der Augsburger Hessingpark-Clinic operiert, mindestens die Vorrunde ist für Embolo gelaufen.
«Wortwörtlich ein Bruch»
Das 1:1 geriet nach der Partie in den Hintergrund, beide Seiten beschäftigte in erster Linie die Verletzung des Schalker Rekordeinkaufs.
- Schalke-Manager Christian Heidel: «Das überstrahlt natürlich diesen Tag. Die Tragik ist kaum zu überbieten. Jeder hat gemerkt, dass der Junge in der Bundesliga angekommen ist.»
- Heidel: «Ich glaube auch, dass er bis zum Ausscheiden der auffälligste Spieler war. Jetzt kommt wortwörtlich ein Bruch rein, da werden wir ihm alle Unterstützung geben, medizinisch und mental. Es ist eine bittere Geschichte, monatelang auf ihn verzichten zu müssen.»
Absicht unterstelle ich ihm nicht, aber Dummheit.
- Augsburg-Trainer Dirk Schuster: «Ich glaube, dass sich Kosta ein bisschen dämlich angestellt hat. Er hat ihn unglücklich und ohne Absicht getroffen.»
- Schalke-Coach: Markus Weinzierl: «Ich kenne den Spieler und weiss, dass er seine Gedanken nicht koordiniert. Absicht unterstelle ich ihm nicht, aber Dummheit.»
Entschuldigung des «Täters»
Schalke trifft der Ausfall hart. Nach durchzogenem Bundesliga-Start konnte Embolo zuletzt als Doppeltorschütze gegen Borussia Mönchengladbach überzeugen, auch am Samstag war er ein Aktivposten.
Stafylidis hatte am Sonntag reagiert und sich über Instagram bei Embolo entschuldigt. «Ich spiele immer aggressiv gegen den Ball, aber ich habe nie die Absicht, meine Gegenspieler zu verletzen.»
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 15.10.16, 17:40 Uhr