Resultate
Der Klub selbst betonte, dass dies keine einvernehmliche Trennung sei und man immer mit Favre weiter arbeiten wollte. «Wir haben gehofft, dass wir ihn auch dieses Mal überzeugen können, bei uns und mit uns weiterzumachen. Mit seinem öffentlich gemachten Rücktritt hat er nun Fakten geschaffen, die uns bis ins Mark treffen», sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl schockiert.
Vizepräsident Rainer Bonhof fügte an: «Wir sind vollkommen vor den Kopf gestossen. Wir haben den ganzen Tag miteinander geredet. Wir haben seinen Rücktritt abgelehnt, weil wir der Meinung waren, dass wir es zusammen schaffen werden. Er ist dann aber selbst nach vorne gegangen.»
Ich habe nicht mehr das Gefühl, der perfekte Trainer für Borussia Mönchengladbach zu sein.
«Ich muss ehrlich zu mir sein»
Mit einem Schreiben an diverse Nachrichten-Redaktionen hatte Favre am Sonntagabend schliessilch selbst seinen Rücktritt bekannt gegeben. «Nach reiflicher Überlegung und eingehender Analyse bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Es ist in dieser Situation die beste Entscheidung, mein Amt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach niederzulegen», heisst es in Favres Statement.
«Ich habe nicht mehr das Gefühl, der perfekte Trainer für Borussia Mönchengladbach zu sein», so der 57-Jährige weiter.
Ein Negativrekord vor Augen
Nach dem 3. Rang in der letzten Saison und der direkten Qualifikation für die Champions League ist Mönchengladbach in diesem Jahr nach dem schlechtesten Saisonstart der Klubgeschichte an das Tabellenende der 1. Bundesliga abgestürzt. Noch eine Niederlage fehlt, um den unrühmlichen Bundesliga-Rekord von 6 Start-Niederlagen in Folge (Fortuna Düsseldorf 1991/92) einzustellen.
«Schönste und emotionalste Zeit»
Favre war seit Februar 2011 Trainer in Mönchengladbach, rettete die Borussia zunächst vor dem Abstieg, ehe er sie vergangene Saison in die Königsklasse führte. «Auch wenn es pathetisch klingt: Ich werde die ereignisreichen Jahre bei Borussia als meine schönste und emotionalste Zeit als Trainer nie vergessen», betonte Favre.
Hat Lucien Favre zurecht einen Schlussstrich gezogen oder hätte er mit der Mannschaft weiterkämpfen müssen? Schreiben Sie Ihre Meinung ins Kommentarfeld und diskutieren Sie mit.
Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 20.09.15, 19:30 Uhr.