Hoffenheim war in der abgelaufenen Bundesliga-Saison das Spektakel-Team schlechthin. Wenn die Kraichgauer antraten, fielen im Schnitt mehr als 4 Tore. Die gleiche Offensivpower strebt Trainer Markus Gisdol auch in der neuen Spielzeit an, allerdings soll dabei die Verteidigung weniger entblösst werden.
Defensives Gewissen einer Offensiv-Truppe
Letzteres erhofft sich Gisdol mit der Verpflichtung des defensiven Mittelfeld-Strategen Pirmin Schwegler zu erreichen. Der 27-jährige Innerschweizer war sein absoluter Wunschspieler, obwohl dessen letzte Saison in Frankfurt keine einfache war.
Schwieriger Abschied aus Frankfurt
Schwegler, der sich in seinen 5 Jahren bei der Eintracht zum Captain und zur Integrationsfigur emporgearbeitet hatte, konnte wegen einer Rippenfraktur, einem Nasenbeinbruch sowie einer Virus-Erkrankung nur gerade die Hälfte der Spiele bestreiten.
Dass er, der immer wieder Transferofferten abgelehnt hatte, in diesem Sommer dennoch wegzog, kam für viele überraschend. «Es hat wehgetan, Frankfurt zu verlassen», sagt Schwegler zwar, «aber ich war an einem Punkt, an dem ich etwas Neues brauchte.»
«Wir wollen attackieren»
Gefunden hat er dies bei der TSG Hoffenheim, von der er bislang nur Positives zu berichten weiss: «Der Trainer hat eine klare Philosophie. Wir wollen attackieren und mit Powerfussball attraktiv spielen.» Von dieser Ausrichtung ist Schwegler angetan, gleich wie auch vom exzellenten Teamgeist, den er angetroffen hat.
Mitspieler loben Schweglers Spielintelligenz
Lob erhielt er nach der ersten Trainingsphase nicht nur vom Trainer, sondern auch von den Mitspielern. «Es kristallisiert sich schon jetzt heraus, dass er sehr spielintelligent ist», sagt etwa Captain Andreas Beck über Schwegler. «Seine Ruhe und Ausstrahlung sind genau das, was wir gebraucht haben.»
Nur keine grossen Sprüche
Für Schwegler ist also alles angerichtet, um seiner Karriere neuen Schub zu verleihen. «Ich bin im besten Fussballalter und erhoffe mir, noch einmal einen Schritt nach vorne zu machen. Gerade im Offensivspiel habe ich sicher noch Potenzial.»
Während er für sich persönlich genau weiss, wohin es gehen soll, ist er mit Zielformulierungen für das Team vorsichtiger. «Hoffenheim ist in der Vergangenheit bekanntlich nicht gut gefahren mit den grossen Sprüchen…»
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 01.08.2014 17:10 Uhr