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Xherdan Shaqiri
Legende: Xherdan Shaqiri Gäbe es für den Schweizer auch anderswo so viel zu feiern wie in München? Keystone

Internationale Ligen «Shaqiri sollte in München bleiben»

Wie immer nach der WM herrscht auf dem Transfermarkt reger Betrieb. Die Schweizer jedoch sind bislang noch nicht auf das Transferkarussell aufgesprungen - und das wird gemäss Spielerberater Wolfgang Vöge vermutlich auch so bleiben.

Die Ruhe um die Nati-Spieler liegt zum einen daran, dass sie längst keine «Geheimtipps» mehr sind. «Auf dem europäischen Markt kennen alle die Schweizer Nati», sagt Wolfgang Vöge. Der Deutsche und Wahlschweizer berät zahlreiche Spieler, unter ihnen Xherdan Shaqiri und Yann Sommer.

Vöge ist der Ansicht, dass sich die Schweizer insbesondere in Deutschland in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht haben. Um in die Notizblöcke der ganz grossen Vereine zu kommen, hätte die Nati aber einen richtigen Exploit benötigt. Und diesen Exploit haben die Schweizer gegen Argentinien knapp verpasst.

Neuer Vertrag schon vor der WM

Einige Nati-Spieler haben ihre sportliche Zukunft zudem bereits vor der WM geregelt. Valentin Stocker, Yann Sommer und Roman Bürki beispielsweise haben sich schon vor Brasilien zu einem Wechsel in die Bundesliga entschieden. Josip Drmic hat innerhalb der Bundesliga von Nürnberg zu Leverkusen gewechselt.

«Wolfsburg muss nicht verkaufen»

Viele Kandidaten bleiben deshalb gar nicht übrig. Einer wäre allenfalls Ricardo Rodriguez. Der Aussenverteidiger von Wolfsburg hat an der WM konstant gute Leistungen gezeigt. Auf seiner Position ist es aber schwieriger, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. «Die auffälligen Figuren im Spiel sind meistens der Torhüter und die Offensiv-Spieler», sagt Wolfgang Vöge. «Zudem muss Wolfsburg keine Spieler verkaufen und hat sportliche Ziele.» Deshalb wurde Rodridguez vor wenigen Tagen als unverkäuflich deklariert. Laut Vöge könnte nur ein «absurd hohes Gebot» die «Wölfe» umstimmen.

Xhaka und Seferovic haben die grössten Wechselchancen

Für Vöge sind Granit Xhaka und Haris Seferovic die heissesten Kandidaten auf einen Vereinswechsel, denn beide sind mit ihrer momentanen Situation nicht vollends glücklich. Trotzdem werden sich auch die beiden den nächsten Schritt gut überlegen. «Ein Wechsel heisst auch immer: Ich bin gescheitert», sagt Vöge. «Ausser man kann sich sportlich merklich verbessern.»

«Wer Bayern verlässt, kommt nicht mehr zurück»

Noch offen ist die Zukunft von Xherdan Shaqiri. Seit Wochen machen Wechselgerüchte um ihn die Runde. Vor zwei Jahren hat Vöge Shaqiris Transfer zu den Bayern eingefädelt und rät ihm nun dazu, in München zu bleiben: «Für mich ist Bayern der beste Verein der Welt. Wenn man dort weggeht, kommt man normalerweise nicht mehr zurück.»

Alles beim Alten bei Transferende?

Trotz den Mega-Transfers von James Rodriguez und Toni Kroos - das grosse Wechselfieber könnte auch in diesem Sommer ausbleiben. Wie immer brodelt es zwar tüchtig in der Transferküche, vieles davon wird aber nie konkret. «Wenn der letzte Transfertag vorbei ist, werden wir alle überrascht sein und feststellen, dass gar nicht so viel passiert ist», sagt Wolfgang Vöge. Es ist also auch gut möglich, dass auch bei den Nati-Spielern Ende August alles beim Alten ist.

Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 22.7.14, 18:45 Uhr.

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