«Vier Wochen wären eine optimale Vorlaufzeit», sagte Christian Kolodziej dem Kicker . Selbst wenn die Spieler sich nach vielen Laufeinheiten in den vergangenen Wochen fit fühlten, seien die Belastungen eines Spiels mit schnellen und vielen Richtungswechseln nicht zu simulieren.
«Wird es vermehrt zu Verletzungen kommen? Ich fürchte: ja. Und werden die Spiele mit der Intensität geführt, die wir gewohnt sind? Mal abwarten ...», sagte Kolodziej.
Es ist schwierig, den Fans zu vermitteln, dass sie sich nicht umarmen und jubeln dürfen.
Der 51-Jährige ist derzeit beim FC Zürich als Konditionstrainer tätig. Davor hatte er in Deutschland für Borussia Dortmund, den VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt gearbeitet.
Auch Virologe warnt
Kritik am Neustart gab es von verschiedenen Seiten: Der Leipziger Virologe Professor Uwe G. Liebert hätte sich eine um ein paar Wochen längere Wartezeit gewünscht: «Die Spieler gefährden sich gegenseitig, sei es durch unachtsamen Umgang oder dadurch, dass sie völlig unbekannt infiziert sind.»
Zudem müssten die Klubs auch berücksichtigen, «dass die Fans vor dem Fernseher sitzen und da in direkten Kontakt zueinander kommen. Es ist schwierig, den Fans zu vermitteln, dass sie sich nicht umarmen und jubeln dürfen.»
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer sieht die Wiederaufnahme als Fehlentscheidung an – und wirft unangenehme Fragen auf: «Was ist, wenn die erste Mannschaft in Quarantäne gehen muss? Was ist, wenn zum Beispiel bei Dortmund gegen Schalke nicht zehn Personen vor dem Stadion stehen, sondern 5000?»
Nach der Genehmigung durch die Politik hat sich das DFL-Präsidium am Mittwoch auf Mitte Mai als Starttermin für den Rest der Saison geeinigt. Die Spielzeit ist wegen der Corona-Pandemie seit dem 8. März unterbrochen.