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Bochum-Geschäftsführer Kaenzig im Interview
Aus Sportpanorama vom 05.04.2020.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 22 Sekunden.
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Manager über Corona-Krise Kaenzig: «2020 wird es keine Spiele mit Zuschauern mehr geben»

Der Geschäftsführer des deutschen Zweitligisten VfL Bochum sprach mit SRF über die aktuell schwierige Zeit.

Ilja Kaenzig kennt das Fussball-Geschäft bestens. So war der heute 46-jährige Schweizer unter anderem schon als Manager bei Bayer Leverkusen und Hannover 96 tätig. Von 2010 bis 2012 war er CEO der Young Boys. Seit 2018 ist er Geschäftsführer beim deutschen Zweitligisten VfL Bochum.

Auch für Kaenzig und Bochum ist derzeit die Corona-Krise die ganz grosse Herausforderung. Die aktuelle Situation hat für den VfL sowie den gesamten deutschen Fussball drastische Auswirkungen. Mit SRF sprach Kaenzig über ...

  • ... die Situation in Bochum: «Wenn man alles zusammenzählt, was an Einnahmen wegfällt oder was allenfalls zurückerstattet werden muss, dann summiert sich das bei uns bis Ende Saison auf einen fast zweistelligen Millionenbetrag. Wenn alle eingeleiteten Massnahmen nichts bringen, dann würde es für den gesamten deutschen Fussball sehr schlecht aussehen. Wir müssen diese Phase überstehen und uns gut auf die Übergangsphase vorbereiten, die nach der Krise kommt.»
  • ... eine Fortsetzung der Saison: «Der Plan ist, dass die Saison am 2. oder 9. Mai weitergeht. Den sportlichen Wert werden wir dann sehen, es wird sicher sehr speziell werden am Anfang. Und wir wissen eigentlich heute schon, dass es im Jahr 2020 keine Spiele mit Zuschauern mehr geben wird. Das war schon Mitte März ein Szenario, das ziemlich konkret und auch ziemlich fundiert gewesen ist. Aber wir wären schon froh, wenn es die Geisterspiele geben könnte. Das wäre für die Klubs eine Hilfe, das Jahr zu überstehen.»
  • ... Skrupel bei einer Fortsetzung: «Für die Leute ist es auch eine Ablenkung. Zudem ist es auch ein Zeichen, dass es aufwärts geht. Der Fussball muss auch aufpassen, dass diejenigen, die bisher die Milliarden gebracht haben, nicht zusammenbrechen. Deshalb muss man auch da helfen. Es ist ein Zusammenspiel zwischen Fussball, Politik und Wirtschaft. Und ich denke, es wird positiv aufgenommen werden. Aber die Diskussion um Skrupel ist natürlich berechtigt.»
  • ... Auswirkungen auf den Transfermarkt: «Der Transfermarkt wird zusammenbrechen. Für Spitzenspieler wird es immer einen Markt geben. Er wird ein bisschen kleiner ausfallen, aber das ist auch nicht schlimm. Durchschnittliche Spieler erwartet meiner Meinung nach eine ganz schwierige Zeit. Auch die Gehälter werden enorm zurückgehen in diesem Bereich. Es wird alles gesunden und sehr viel heisse Luft abgelassen aus diesem System. Das ist vielleicht gar nicht so schlecht. Man hat immer gedacht, dass das Ganze irgendwann mal kollabiert. Jetzt war es halt das Virus, das uns allen den Stecker gezogen hat.»

SRF zwei, sportpanorama, 05.04.20, 18:30 Uhr;

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