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Manchester-Derby vom Sonntag Der fliegende Norweger und ein rücksichtsvoller Trainer

Das Duell zwischen den beiden Klubs aus Manchester hat am Sonntag zwei ganz unterschiedliche Geschichten bereitgehalten.

Haaland in der Luft vor einem Kopfball
Legende: Überstrahlte am Sonntag alle Dreifachtorschütze Erling Haaland. IMAGO / Offside Sports Photography

Es war eine sinnbildliche Aktion in der 34. Minute des Stadtderbys von Manchester am Sonntag: Drei Verteidiger von ManUnited stehen neben Erling Haaland, und doch ist es der Norweger in Diensten der «Citizens», der scheinbar problemlos zum Kopfball kommt.

Keiner stoppt den Haaland-Express

Sekundenbruchteile später steht es 2:0 im Duell mit Rivale Manchester United. Haaland liess im Laufe des Spiels zwei weitere Tore folgen und markierte wie Phil Foden beim 6:3-Sieg einen Hattrick – zwei Mal lieferte Haaland seinem britischen Teamkollegen weiter die Vorarbeit. Unbestritten ist der Norweger auf der Insel derzeit der Überflieger.

Dass dem so ist liefert auch ein Blick in die Annalen der Premier League, die seit 1992 existiert. Haaland gelang in seinen bisherigen acht Einsätzen – nebst 14 Toren – bereits der dritte Hattrick. Eine Marke, für welche der grosse Michael Owen, als zweitbester Dreifachtorschütze in der Geschichte, ganze vierzig Partien mehr benötigte.

Einen alleinigen Rekord hält der 22-Jährige nach dem Gala-Auftritt gegen Manchester United ebenfalls: Er ist neu der einzige Akteur, dem in drei aufeinanderfolgenden Premier-League-Heimspielen ein Hattrick gelang.

Auflösungserscheinungen bei ManUnited

Anders sieht die Gemütslage beim vorgeführten Gegner im Etihad Stadium aus, der bereits zur Pause jegliche Chancen auf einen Punktgewinn hatte begraben müssen. ManUnited-Legende Roy Keane fand daraufhin klare Worte: «Sie sollten sich schämen. Man kann in einem Derby nicht zur Halbzeit mit 0:4 zurückliegen.»

Ronaldo auf der Bank
Legende: Schmale Lippen Cristiano Ronaldo macht derzeit schwierige Zeiten durch. IMAGO / Action Plus

Zum Schluss sollten gar zwei weitere Gegentore dazukommen. Während viele Gästefans jene Treffer gar nicht mehr mitbekamen, verfolgte Cristiano Ronaldo den Schiffbruch seiner Mannschaft wiederum nur von der Ersatzbank aus. «Aus Respekt gegenüber seiner grossen Karriere», wie ManUnited-Trainer Erik ten Hag nach Abpfiff verriet.

Tatsächlich hätte der derzeit formschwache Portugiese den taumelnden «Red Devils» derzeit wohl kaum aus der Patsche helfen können. Und doch stellt sich die Frage, wann die Zeit von Ronaldo – eigentlich ein Mann der grossen Spiele – kommen sollte, um bei sich und seinem Klub die doppelte Kehrtwende einzuleiten.

Übersicht

SRF zwei, Super League – Highlights, 02.10.22, 19:00 Uhr ; 

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