Die neue Saison hat für den 1. FC Köln am vergangenen Sonntag so verrückt begonnen, wie die alte geendet hatte. Am 18. Mai stellte der «Effzeh» am letzten Spieltag der 2. Bundesliga mit einem 4:0-Heimsieg gegen Kaiserslautern den Aufstieg ins Oberhaus sicher.
Da floss natürlich sehr viel Kölsch.
Und am Sonntag? Da lag Köln in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten Jahn Regensburg bis tief in die Nachspielzeit mit 0:1 in Rücklage, ehe der Favorit mit einem Doppelschlag in der 96. und 98. Minute die Wende schaffte.
Bei beiden Extrem-Situationen mittendrin statt nur dabei war Joël Schmied. Der 26-jährige Schweizer wechselte Anfang Jahr vom FC Sion zum 1. FC Köln und steht nun unmittelbar vor seiner Premiere in der Bundesliga.
Viel «Kölsch» und Karnevalsmusik
Dabei war das mit dem Aufstieg fast noch einmal schiefgegangen. Nachdem Köln zwei Spieltage vor Schluss die Tabellenführung abgeben musste, brannte in der Domstadt der Baum. Trainer Gerhard Struber wurde trotz weiterhin guter Ausgangslage gefeuert und Aufstiegsspezialist Friedhelm Funkel installiert. Eine Hauruckaktion, die letztlich aufging.
Der Druck sei damals riesig gewesen, erzählt Schmied im Interview mit SRF Sport. Entsprechend ausgiebig sei der Aufstieg gefeiert worden: «Da floss natürlich sehr viel Kölsch und die klassischen Lieder wurden gesungen. Ich muss sagen, langsam bin ich gut in diesen Karnevalsliedern.»
Bundesliga-Debüt schon am Sonntag?
Nur allzu gerne würde Schmied auch am Sonntag wieder feiern. Dann gastiert Köln zum Auftakt der Bundesliga-Saison bei Mainz. Im DFB-Pokal spielte der Berner durch, er geniesst beim neuen Trainer Lukas Kwasniok durchaus ein hohes Standing. Ob er aber Stammspieler sein wird, ist noch unklar: «Der Konkurrenzkampf ist so gross wie noch nie. Speziell auf meiner Position (Innenverteidigung, Anm. d. Red.) hatten wir Neuzugänge. Ich will meine Chance nutzen, sobald ich sie bekomme», so Schmied zu seiner Rolle Anfang Saison.
So oder so dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich der ehemalige YB-Junior einen seiner Bubenträume erfüllt und in der Bundesliga zum Einsatz kommt.
Nati der grösste Traum
Ein anderer, ja sogar der grösste Bubentraum Schmieds ist das Auflaufen im Schweizer Dress. Der ehemalige Nachwuchs-Internationale will sich mit guten Leistungen bei Nati-Coach Murat Yakin aufdrängen. «Für dieses Ziel arbeite ich tagtäglich hart. Es ist mir bewusst, dass ich in der Bundesliga nun in einem anderen Blickfeld bin», so Schmied.
Druck will sich der Innenverteidiger, der im kommenden Monat seinen 27. Geburtstag feiert, diesbezüglich aber nicht machen. «Wenn es irgendwann dazu kommt, wäre es umso schöner. Es wäre die Kirsche auf der Torte.»