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Mit Leverkusen am Tabellenende Kann Seoane auch Krise?

Leverkusen-Trainer Gerardo Seoane ist mit 4 Niederlagen in die Saison gestartet. Für den erfolgsverwöhnten Schweizer eine ungewohnte Situation.

Trainer Gerardo Seoane.
Legende: Steht in Leverkusen unter Druck Trainer Gerardo Seoane. imago images / Jan Hübner

Krisen waren in der Trainer-Karriere des Gerardo Seoane bisher Fehlanzeige. Weder in Luzern, wo er die Innerschweizer aus dem Abstiegsstrudel rettete, noch bei drei Saisons inklusive drei Meistertiteln mit YB oder bei seiner Premieren-Saison mit Leverkusen (3. Schlussrang) musste der Schweizer untendurch.

Aktuell sieht das anders aus. Bayer Leverkusen steht nach drei Spieltagen mit null Punkten und nur einem erzielten Tor in der Tabelle auf dem vorletzten Platz. Noch nie war die «Werkself» schlechter in eine Bundesliga-Saison gestartet. Obendrauf kommt das peinliche Aus im DFB-Pokal gegen den Drittligisten Elversberg.

Es ist ein schwieriger Moment für uns als Klub und für mich persönlich.
Autor: Gerardo Seoane Nach der 0:3-Niederlage gegen Hoffenheim

Einen derart harten Aufschlag hat in Leverkusen nach der besten Rückrunde der Vereinshistorie und einer dem allgemeinen Vernehmen nach reibungslosen Vorbereitung niemand auch nur annähernd erwartet.

Aus Ergebniskrise wird sportliche Krise

«Es ist ein schwieriger Moment für uns als Klub und für mich persönlich», sagte Seoane nach dem 0:3 gegen Hoffenheim am Samstag. Während die bisherigen Niederlagen allesamt irgendwie unglücklich zustande kamen, war die Pleite gegen das Team von FCZ-Meistertrainer André Breitenreiter völlig verdient.

Es war der Moment, in dem aus einer Ergebniskrise eine echte, sportliche Krise wurde: Die einfachen Dinge gelingen nicht mehr, weil die Selbstzweifel lähmen. Und die Lösung dieser Blockade ist gar nicht so einfach. «Wenn die Verunsicherung da ist, dann gibt es Missverständnisse, Ballverluste, falsche Entscheidungen», sagte Seoane später.

Vertrauen der Klub-Führung

Dass 4 Niederlagen in Deutschland bereits zur Freistellung reichen können, hat jüngst Uli Forte erleben müssen. Der 48-Jährige wurde von Bundesliga-Absteiger Bielefeld bereits nach 4 Spieltagen in der zweithöchsten deutschen Spielklasse in die Wüste geschickt.

Der Luzerner Seoane, der sich in der letzten Saison sportlich wie menschlich viel Kredit erarbeitet hat, muss selbstredend noch nicht um seinen Job bangen. Auf die Frage, ob er weiter der richtige Mann sei, sagte Klubchef Fernando Carro gegenüber Bild-TV: «Auf jeden Fall. Hundertprozentig. Da habe ich null Zweifel.»

Damit die Zweifel gar nicht erst aufkommen sind für Seoanes Leverkusen Punkte gefragt. Die nächste Gelegenheit gibt es am kommenden Samstag in Mainz.

Video
Archiv: Gerardo Seoane zu Gast im «Sportpanorama»
Aus Sport-Clip vom 19.06.2022.
abspielen. Laufzeit 19 Minuten 26 Sekunden.

SRF 3, Abendbulletin, 20.8.22, 17:50 Uhr ; 

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