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Nach gescheitertem Transfer Wüthrich: «Das Thema Augsburg ist für mich abgehakt»

Der Wechsel des Schweizer Verteidigers in die Bundesliga scheiterte in letzter Sekunde. Sein Fokus gilt jetzt wieder Sturm Graz.

Die Karriere von Gregory Wüthrich wurde zuletzt um ein spezielles Kapitel reicher. Nach den Stationen YB und GC sowie dem Abstecher nach Australien zu Perth Glory spielt der Schweizer Innenverteidiger seit 3 Jahren bei Sturm Graz. Im erst kürzlich geschlossenen Transferfenster wollte er nun den nächsten Schritt machen.

Der Wechsel in die deutsche Bundesliga zu Augsburg war so gut wie sicher. Schliesslich scheiterte der Transfer wegen einem nicht bestandenen Medizincheck – so zumindest die offizielle Version der «Fuggerstädter» – aber doch noch.

Wüthrichs Fokus gilt jetzt wieder voll und ganz Sturm Graz. «Es waren sicherlich sehr intensive Wochen. Ich habe auch eine kurze Zeit gebraucht, um das zu verarbeiten. Mein Blick richtet sich jetzt aber nach vorne.» Die Reaktionen bei seinem Klub auf den nicht zustande gekommenen Wechsel halfen ihm sehr. «Alle fanden es schade, dass es für mich nicht geklappt hat, sie hätten es mir gegönnt. Wie der Klub und die Fans mich wieder aufgenommen haben, war grosse Klasse.»

Nur weil es jetzt nicht geklappt hat, heisst es nicht, dass es nicht weiter mein Traum bleibt.
Autor: Gregory Wüthrich über einen Wechsel in eine Top-Liga

Diese Wertschätzung, die ihm trotz dem eigentlich schon sicheren Abgang entgegengebracht wurde, sieht Wüthrich als Lohn für seine Leistungen im Trikot von Sturm. «Das habe ich mir erarbeitet. Ich gebe immer 100 Prozent für den Verein, habe den Kopf nie hängengelassen, weil es jetzt nicht geklappt hat.» Dass er das Angebot aus der Bundesliga annehmen wollte, habe jeder im und um das Team verstanden.

«Ich habe in diesen Tagen die andere, nicht so schöne Seite dieses Business kennengelernt. Man weiss nicht, was hinter den Kulissen passiert und welche Entscheidungen getroffen werden», äusserte sich Wüthrich auf seinem Instagram-Account. Mehr zu den Gründen für den geplatzten Deal wollte der 28-Jährige auch im Gespräch mit SRF nicht sagen. Ausser: «Das Thema Augsburg ist für mich abgehakt.»

Den Traum, in einer der grossen Ligen zu spielen, verfolgt Wüthrich auch nach den schlechten Erfahrungen der letzten Wochen weiter. «Ich lasse mich dadurch nicht unterkriegen. Nur weil es jetzt nicht geklappt hat, heisst es nicht, dass es nicht weiter mein Traum bleibt.» Bis dieser in Erfüllung geht, will er weiter alles für die Grazer geben. «Ich habe dem Verein sehr vieles zu verdanken und ich bin sehr stolz, hier spielen zu können.»

Dominator Salzburg ärgern und in der EL überwintern

Mit Sturm hat der unbestrittene Stammspieler grosse Ziele. In der letzten Saison feierte das Team von Trainer Christian Ilzer den Cupsieg und wurde hinter Liga-Dominator RB Salzburg Vizemeister. «Wir müssen probieren, den nächsten Schritt zu machen. Wenn man Zweiter geworden ist, liegt es auf der Hand, was das Ziel ist. Es ist aber natürlich schwierig mit Salzburg. Sie sind jede Saison absoluter Topfavorit, ein riesiges Kaliber.»

Beim 2:2 am vergangenen Wochenende bewiesen Wüthrich und Sturm Graz, dass sie mit den Salzburgern mithalten können. Zunächst steht aber am Donnerstag der Auftakt in der Europa League zuhause gegen Sporting Lissabon an. Die weiteren Gegner sind Atalanta Bergamo und Rakow Czestochowa. «Wir haben zwei Hochkaräter in der Gruppe. Aber wir sind immer wieder für Überraschungen gut. Unser Ziel ist, in der Europa League zu überwintern.»

Europa League

SRF zwei, Sportflash, 20.9.23, 23:00 Uhr ; 

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