Es war ein Abend, den Alexander Nübel so schnell nicht vergessen wird. Die Erinnerungen werden aber alles andere als positiv sein. Dem Keeper unterlief im Spiel gegen Köln ein Patzer, als er in der 75. Minute einen harmlosen Schuss passieren liess.
Vor zehn Jahren war das Thema Robert Enke so gross – und wir übergiessen einen 23-jährigen Jungen, der einen Fehler macht, mit dieser Art von Häme.
Die Reaktion der Fans auf dieses Malheur fiel heftig aus. Die Anhänger beider Lager, die sich zuvor fast durchgehend gegenseitig beleidigt hatten, taten sich zusammen und applaudierten jeden Ballkontakt des Torhüters spöttisch. Nach dem Spiel waren gar «Nübel raus!»-Rufe zu hören.
Schwerer Gang für Nübel
Nübel, der im Sommer zu Bayern München wechseln wird, wollte nach der Partie nicht reden. Den Gang zu den Fans trat er nur widerwillig und mit Tränen in den Augen an.
Irritationen beim Sportvorstand
Klare Worte fand hingegen Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider. Für die harsche Kritik an seinem Torhüter hat er kein Verständnis. «Vor zehn Jahren war das Thema Robert Enke so gross – und wir übergiessen einen 23-jährigen Jungen, der einen Fehler macht, mit dieser Art von Häme», mahnt der 49-Jährige.