Bayern München ist zum 30. Mal insgesamt, zum 15. Mal seit der Jahrtausendwende und zum 8. Mal in Folge deutscher Champion . Soweit so normal.
Dennoch war der neuerliche Triumph des Serienmeisters kein Selbstläufer. Die Bayern taten sich zu Saisonbeginn unter Coach Niko Kovac äusserst schwer. Doch am 3. November – einen Tag nach dem 1:5 in Frankfurt – wurde Kovac entlassen und Co-Trainer Hansi Flick übernahm das Ruder.
Der 55-Jährige sollte sich als jenes Mosaiksteinchen erweisen, welches den Münchnern in ihrem Streben nach Dominanz gefehlt hatte.
Unschlagbare Tormaschine
Zwar rutschte Bayern München unter Flick am 14. Spieltag durch ein höchst unglückliches 1:2 bei Mönchengladbach auf den 7. Platz (mit 7 Punkten Rückstand auf die «Fohlen») ab. Doch ab sofort war Schluss mit unnötigen Punktverlusten.
Mit einer für die Konkurrenz frustrierenden Unnachgiebigkeit dominierten die Bayern die Liga fortan nach Belieben. Die Überlegenheit in Zahlen:
- Von den 18 Bundesligaspielen seit dem 1:2 in Gladbach gewannen die Bayern deren 17 (bei einem Remis).
- In diesen 18 Partien schoss München nicht weniger als 58 Tore.
Am 20. Spieltag (1. Februar) übernahmen die Bayern Platz 1 und gaben diesen nie mehr ab. Auch in den Geisterspielen nach der Coronapause liessen sie keine Spannung mehr aufkommen und sorgten am 26. Mai mit dem 1:0 bei Verfolger Dortmund (Torschütze Joshua Kimmich) für die Vorentscheidung.
Flick macht Spieler besser
Unter Flick machten diverse Spieler markante Fortschritte und frühere Schlüsselspieler fanden zu alter Stärke zurück. Aus dem breiten Bayern-Kader sticht ein Quartett heraus (siehe Bildergalerie):
Und noch ist die Saison für die Flick-Elf nicht beendet. Es locken weitere Ziele. So winkt am 4. Juli im Final gegen Leverkusen der 20. Triumph im DFB-Pokal. Und: In der Champions League sind die Bayern auch noch im Rennen.
Schafft Flick gar das zweite «Triple» nach 2013? Nichts scheint für ihn unmöglich.