Erst im Sommer rückte Sascha Britschgi in die erste Mannschaft des FC Luzern auf – doch nach vier Spielen, in denen er dreimal zum Stammpersonal gezählt hatte, war der 19-Jährige auch schon wieder weg. Und das, obwohl die Innerschweizer unter Trainer Mario Frick für junge Spieler in den letzten Jahren die Top-Adresse in der Super League gewesen waren.
Britschgi entschied sich anders. Er sprang ins kalte Wasser und versuchte sich in der Serie A, einer Liga, die nicht gerade dafür bekannt ist, auf junge Spieler zu setzen. Nicht wenige schüttelten ob der Entscheidung den Kopf. «Als junger Spieler musste ich mir hier den A.... aufreissen, mich zeigen, aggressiv sein», blickt er auf die Anfangszeit zurück.
Neues Land, neue Sprache, neue Position
Nach 2 Monaten darf man konstatieren: Britschgi und Parma, das passt. Nach der Vertragsunterschrift just an seinem 19. Geburtstag musste er sich zunächst zwar gedulden. Beim 6:5-Sieg n.P. gegen Spezia in der Coppa Italia Ende September war es dann jedoch so weit: Britschgi startete nicht nur, er traf auch sogleich zur 1:0-Führung.
Seitdem ist der gebürtige Obwaldner aus Parmas Stammelf nicht mehr zu verdrängen, verpasste in den 5 Liga-Partien danach bloss 45 Minuten. Neu ist für Britschgi in Italien neben der Liga und der Sprache auch die Position: War er beim FCL noch als reiner Rechtsverteidiger mit Offensivdrang aufgelaufen, spielt er im System des jungen Parma-Coaches Carlos Cuesta im Fünfermittelfeld als rechter oder linker Aussenbahnspieler. Der Lohn für den auffälligen Start in Italien: Im Oktober wurde der Teenager erstmals für die Schweizer U21 aufgeboten.
Geht Britschgis Entwicklung in der Schinkenstadt so weiter, dürfte sein Profil auch in der Nati für Freude sorgen. Denn gerade die beiden defensiven Aussenbahnen sind es doch, auf denen Murat Yakin bislang die jüngeren Alternativen zum 33-jährigen Ricardo Rodriguez (links) und dem 32-jährigen Silvan Widmer (rechts) fehlen.