Es gibt dankbarere Aufgaben, als nach einer seltenen Pleite Gegner vom wachgerüttelten Bayern München zu sein. Auf die 0:5-Klatsche des Rekordmeisters im Pokal gegen Gladbach angesprochen, meint Urs Fischer nur: «Die Aufgabe ist auch ohne diese Vorgeschichte schon schwierig.»
Der Union-Trainer glaube aber nicht, dass die Niederlage eine Auswirkung auf das Saison-Highlight an der Alten Försterei habe: «Wir müssen uns auf unsere Aufgabe fokussieren.» So verlief denn auch die Vorbereitung nicht anders, unterstrich der 55-Jährige.
Die unheimliche Serie
Verstecken muss sich sein Team aber auch gegen die Münchner nicht. Seit 21 Spielen sind die «Eisernen» in der Bundesliga zuhause nun schon ungeschlagen. In der letzten Saison resultierte gegen die Bayern ein 1:1.
Auf die Heimstärke und einen allfälligen Heimvorteil angesprochen, meint Fischer: «Diese Serie löst bei uns schon etwas aus.» Er glaube, dass seinem Team das eigene Wohnzimmer und der starke 12. Mann auch am Samstag wieder helfen werde.
Unions Dreifachbelastung
Mit seinem Klub tanzt Fischer derzeit gleich auf 3 Hochzeiten. Der Fokus liege aber klar auf der Bundesliga, wo das primäre Ziel weiterhin der Ligaerhalt sei. Im DFB-Pokal soll es hingegen gerne das Finalspiel werden: «Sonst brauchst du hier gar nicht mitzumachen», hält Fischer nüchtern fest. Bei der Premiere der Conference League, für die sich Union in extremis erst qualifiziert hatte, will der Schweizer «zumindest in die K.o.-Phase einziehen».
Fischer hält denn auch das Erfolgsrezept bereit: «Mache noch mehr, wenn es gut läuft; mache weniger, wenn es nicht läuft.» Seine mediale Rolle als gefeierter Held und Baumeister des Erfolgs löse bei ihm hingegen nichts aus. Spätestens nach einem Sieg gegen die Bayern sollte dem Trainer-Überflieger diese Frage noch einmal gestellt werden.