Zwei Wochen nach dem Zusammenstoss mit den eigenen Fans und seiner Absetzung als Arsenal-Captain hat sich Granit Xhaka im SonntagsBlick erstmals ausführlich zu seiner schwierigen Situation geäussert. Der hämische Jubel der Fans bei seiner Auswechslung habe ihn sehr getroffen und aufgewühlt.
Xhaka machte klar, dass «die Reaktion der Fans für mich noch heute nicht nachvollziehbar ist, vor allem in dieser Vehemenz und wie extrem ich angefeindet wurde.»
Xhaka glaubt an seine Chance bei Arsenal
Gegen berechtigte Kritik der eigenen Fans habe er nichts, so Xhaka. Wenn er oder das Team nicht gut spielen, sei klar, dass man dies von den Anhängern zu hören bekomme. «Trotzdem sind wir jetzt an einem Punkt, wo ich klar sagen muss, dass man mal inne halten und überprüfen sollte, ob das nicht komplett aus dem Ruder läuft», findet der Mittelfeldspieler.
Ich werde beweisen, dass ich ein wichtiger Bestandteil dieses tollen Teams bin.
Seit dem Vorfall vor zwei Wochen hat Xhaka für Arsenal keine Minute mehr gespielt. Am Freitagabend hatte Trainer Unai Emery vor Journalisten gesagt, er wisse nicht, ob Xhaka jemals wieder für Arsenal spielen werde.
Es ist davon auszugehen, dass die Situation um Xhaka auch nach der Länderspielpause nicht einfach gegessen ist. Emery kündigte an, erneut das Gespräch zu suchen und dann zu entscheiden.
Xhaka sieht seine Zukunft derweil weiter bei Arsenal. Er und seine Familie würden sich in London sehr wohl fühlen. «Daran ändert auch das Geschehen der letzten Woche gar nichts. Ich werde mich noch mehr reinhängen und beweisen, dass ich ein wichtiger Bestandteil dieses tollen Teams bin», gibt er sich kämpferisch.
Mut macht Xhaka auch, dass er von seinen Teamkollegen Rückendeckung bekommt. Nach dem Eklat bei seiner Auswechslung gegen Crystal Palace hätten ihn mehrere Mannschaftskollegen zuhause besucht und ihn motiviert, sich nicht unterkriegen zu lassen. «Sie haben mir vor allem aufgezeigt, wie viele Arsenal-Fans die Reaktion der Fans im Stadion auch nicht gut fanden.»
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin vom 05.11.19